Skip to main content
Foto: unbekannt (Fachklasse für Fotografie, Kunstgewerbeschule Zürich)
Quelle: Archiv ZHdK
Alfred Willimann
Foto: unbekannt (Fachklasse für Fotografie, Kunstgewerbeschule Zürich) Quelle: Archiv ZHdK
Foto: unbekannt (Fachklasse für Fotografie, Kunstgewerbeschule Zürich) Quelle: Archiv ZHdK

Alfred Willimann

BiographyAlfred Willimann
* 1900 in Klingnau; † 1957 in Zürich

1916 Besuch des Vorkurses an der Kunstgewerbeschule Zürich; Beginn einer Lehre als Grafiker
ab 1917 selbstständige Tätigkeit als freischaffender Künstler und Gebrauchsgrafiker
1921–1924 Besuch der Akademie der Bildenden Künste in Berlin
ab 1925 Anstellung als entwerfender Mitarbeiter bei Orell Füssli; daneben weiterhin selbstständige Tätigkeit
ab 1929 Anstellung als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich; parallel weiterhin Wahrnehmung von Aufträgen als Industriegestalter und Grafiker

Alfred Willimann begann bereits nach dem Besuch des Vorkurses an der Kunstgewerbeschule Zürich und einer nach wenigen Monaten abgebrochenen Lehre zum Grafiker eine selbstständige Tätigkeit als freischaffender Künstler in den Bereichen Malerei und Bildhauerei. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Gebrauchsgrafiker. In den Jahren 1921 bis 1924 hielt sich Willimann in Berlin auf und besuchte dort an der Akademie der Bildenden Künste die Klassen Malerei und Bildhauerei. Zurück in Zürich nahm er seine freischaffende künstlerische Arbeit wieder auf und fand ab 1925 Anstellung in der Zürcher Druckerei und Verlagsanstalt Orell Füssli. Ab 1929 unterrichtete er an der Kunstgewerbeschule Zürich, zunächst Zeichnen und Schrift, später typografische Gestaltung sowie Fotomontage. Nebenbei führte er Aufträge als Industriegestalter durch und entwarf einige wegweisende Ausstellungsplakate.
Eines der zentralen Interessen Willimanns galt der Erforschung der europäischen Schriftkultur, die er in zahlreichen Schriftblättern dokumentierte und in seinem Schriftunterricht einsetzte. Gestalter der nachkommenden Generation wie Adrian Frutiger, Armin Hofmann, Hans Eduard Meier oder auch Emil Ruder profitierten von seinen Ansätzen. Später hatte er auch als Lehrer in der Fotoklasse gemeinsam mit Hans Finsler prägenden Einfluss auf die Moderne im Grafikdesign, indem er die Verbindung von Typografie und Fotografie vermittelte. Dass Willimann in seinen Gestaltungsansätzen seiner Zeit weit voraus war, beweist sein berühmtes Plakat “Licht”, entworfen 1932 für eine Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Zürich. Inspiriert von der Indi-Leuchte von Sigfried Giedion fand Willimann hier zu radikaler Abstraktion und vermittelte gleichzeitig durch den gekonnten Einsatz von Schwarz und Weiss sowie Unschärfe die Ausstellungsthematik.

Quellen:
Odermatt, Siegfried, “100 + 3 Schweizer Plakate ausgewählt von Siegfried Odermatt”, Zürich 1998
Hofmann, Dorothea, “Die Geburt eines Stils. Der Einfluss des Basler Ausbildungsmodells auf die Schweizer Grafik”, Zürich 2016