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Foto: Serge Libiszewski, 1951; Quelle: ZHdK-Archiv, 120_Libiszewski_S,2_023
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Hans Finsler
Foto: Serge Libiszewski, 1951; Quelle: ZHdK-Archiv, 120_Libiszewski_S,2_023 Quelle: https://www.emuseum.ch/objects/33225/hans-finsler?ctx=a9cd2709-9236-4b03-9d07-c5a094a9da6c&idx=159
Foto: Serge Libiszewski, 1951; Quelle: ZHdK-Archiv, 120_Libiszewski_S,2_023 Quelle: https://www.emuseum.ch/objects/33225/hans-finsler?ctx=a9cd2709-9236-4b03-9d07-c5a094a9da6c&idx=159

Hans Finsler

BiographyHans Finsler
* 1891 in Heilbronn, Deutschland; † 1972 in Zürich

1911–1914 Architekturstudium in Stuttgart und München
1915–1919 Studium der Kunstgeschichte in München bei Heinrich Wölfflin, Paul Frankl u.a.; Bekanntschaft mit Hans Curjel, Sigfried Giedion, Carola Giedion-Welcker und Franz Roh
1916 Arbeit im Lichtbildarchiv der Neuen Photographischen Gesellschaft, Berlin
1921 Umzug nach Halle/Saale, Heirat mit Manuela Jana (Lita) Schmidt
1922–1926 Bibliothekar und Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte und Werbelehre an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein, Halle/Saale
ab 1926 eigene Fotografien zur Dokumentation von Schülerarbeiten; Ausstellungsteilnahmen
1927 Volontariat bei der Neuen Photographischen Gesellschaft, Berlin; Beginn des Fotounterrichts an der “Burg”
1928 erste Einzelausstellung “Neue Wege der Fotografie” in Halle
ab 1930 Festanstellung an der “Burg”, deren Fotoklasse eigener Lehrgang wird; parallel zur Lehrtätigkeit Auftragsfotografie für Sach-, Industrie- und Architekturaufnahmen
1932–1958 Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule Zürich als Leiter der Fachklasse für Fotografie
1932 Mitglied des Schweizerischen Werkbunds (SWB), ab 1937 Mitglied des Zentralvorstands, 1946–1955 Vorstandsvorsitzender
ab 1932 eigenes Atelier für Sach- und Werbefotografie, Kunden aus dem Umfeld des SWB, u.a. Wohnbedarf AG, Zürich; Embru, Rüti; BAG Turgi; Gebrüder Fretz, Zürich; Heberlein & Co., Wattwil
1935/36 Zusammenarbeit mit Max Bill, Marianne Feilchenfeld, Elsi Giauque, Richard P. Lohse u.a.
1939 Auftragsfotografie für Fach Foto Dienst der Schweizerischen Landesausstellung
1943–1950 Aufnahmen für Wipf & Co., Zürich, sowie die Decken- und Tuchfabriken Pfungen-Turbenthal
nach 1958 Vorträge, Publikationen und Ausstellungen
1959/60 Lehrer an der Grafikklasse, Zürich

Hans Finsler zählt zu den wichtigsten Vertretern der Neuen Fotografie im deutschsprachigen Raum. Zuerst studierte er Architektur in Stuttgart und München, danach Kunstgeschichte in München, unter anderem bei Heinrich Wölfflin. 1921 zog er nach Halle an der Saale und heiratete die Studienkollegin Lita (Manuela Jana) Schmidt. Von 1922 bis 1932 arbeitete Finsler an der Kunstgewerbeschule der Burg Giebichenstein in Halle, zunächst als Bibliothekar und Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte und Werbelehre, ab 1927 auch als Lehrer für Fotografie an der neuen Fotoklasse, die 1930 zu einem eigenständigen Lehrgang wurde. Die Fotografie hatte sich Finsler zu Dokumentationszwecken selbst beigebracht. 1928 stellte er seine Fotografien erstmals umfassend in Halle aus, und 1929 beteiligte er sich mit seiner Fotoklasse und eigenen Arbeiten an der Werkbundausstellung “Film und Foto” in Stuttgart und Zürich. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit machte er Sach-, Industrie- und Architekturaufnahmen für Firmen wie die Schokoladenfabrik Most oder Institutionen wie die Staatliche Porzellan-Manufaktur in Berlin. 1932 zog Finsler mit seiner Familie nach Zürich, um als Hauptlehrer die neu gegründete Fotoklasse der Kunstgewerbeschule Zürich aufzubauen, die er bis 1957 erfolgreich leitete. Unterstützt wurde er vom Grafiker Alfred Willlimann, der den Schülern die Verbindung von Fotografie und Grafik beibrachte. Aus der “Finsler-Schule”, die sich ab 1952 auch der Reportage-Fotografie öffnete, gingen später namhafte Fotografen wie Werner Bischof oder René Burri hervor. Neben seiner Lehrtätigkeit betrieb Finsler ab 1932 ein eigenes Atelier für Sach- und Werbefotografie. Zu seinen Kunden zählten vor allem Werkbund-Mitglieder, darunter die Wohnbedarf AG, die Möbelfabrik Embru, die BAG Turgi, die Porzellanfabrik Langenthal, die Textilfirma Heberlein, die Zürcher Druckerei der Gebrüder Fretz oder Architekten wie Alfred Roth. In seinem Schaffen nahm Finsler eine Mittelstellung zwischen Neuer Sachlichkeit, Neuem Sehen und visueller Informationsvermittlung ein.

Quellen:
König, Thilo, Martin Gasser (Hg.), “Hans Finsler und die Schweizer Fotokultur. Werk, Fotoklasse, moderne Gestaltung 1932–1960”, Zürich 2006
www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=11654302
www.fotostiftung.ch/de/nc/index-der-fotografinnen/fotografin/cumulus/623/F/show/5129/