Cécile Feilchenfeldt
Cécile Feilchenfeldt
* 1973 in Frankfurt am Main
1993/94 Vorkurs an der Höheren Schule für Gestaltung Zürich
1994–1998 Studium des Textildesigns an der Hochschule für Gestaltung, Zürich
1996 Praktika bei Jakob Schläpfer in St. Gallen sowie Isabel Dodd und David Lee in London
1998 Prix Micheline et Jean-Jacques Brunschwig pour les arts appliqués, Genf
1999 Ausstellung “Couvrir/Découvrir” im Musée Ariana, Genf; Strickdesign für Krizia, Mailand
2000 Strickdesign für Strenesse Gabriele Strehle, Nördlingen; Umsiedlung nach Paris
2001–2008 Kostümdesignerin an verschiedenen Theatern in Paris
2004/05 Gastprofessur an der Bühnen- und Kostümklasse der Universität Mozarteum, Salzburg
2006–2009 Textilworkshops an der Akademie für Gestaltung in München und der Hochschule Pforzheim
seit 2008 Unterricht an der École Nationale Supérieure des Arts Appliqués et des Métiers d’Art, Paris
2010 Einstieg in die Modebranche
2012 erste Teilnahme an der Moden- und Textilschau Première Vision, Paris
2018 Auszeichnung mit dem Grand Prix Design der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Die gebürtige Schweizerin Cécile Feilchenfeldt wuchs in München auf, bevor sie für ein Studium des Textildesigns an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich in die Schweiz zurückkehrte. 1998, noch vor ihrem Diplomabschluss, gelang Cécile Feilchenfeldt der Durchbruch als Textildesignerin. Sie gewann mit ihren eingereichten Schalentwürfen, die anschliessend im Musée Ariana in Genf ausgestellt wurden, den Prix Micheline et Jean-Jacques Brunschwig pour les arts appliqués. 2001 verkaufte sie ihre Schals bereits im Laden von Issey Miyake in Tokio. Cécile Feilchenfeldt wanderte nach Paris aus, wo sie die nächsten acht Jahre als Kostümdesignerin an verschiedenen Theaterproduktionen beteiligt war. 2010 stieg sie schliesslich in die Modebranche ein und entwickelte aussergewöhnliche Kreationen für zahlreiche internationale Modehäuser der Haute Couture wie Schiapparelli und Walter Van Beirendonck. Cécile Feilchenfeldt erweitert mit ihren Entwürfen und ihrem eigens entwickelten Verfahren die Grenzen der traditionellen Stricktechnik. Sie fertigt an der Strickmaschine eigenwillige Gewebe, im Experiment entstehen ungewöhnliche Materialkombinationen aus synthetischen und natürlichen Fasern. Den Reiz ihrer Textilien machen Strukturspannungen wie etwa dick und dünn, hart und weich, transparent und opak aus sowie deren Fähigkeit, dreidimensionale Volumen in völliger Leichtigkeit und Transparenz annehmen zu können. Aus ihren Mustern entstehen dann im Zusammenspiel mit den Modehäusern avantgardistische Kleidungsstücke. Neben der Führung ihres eigenen Unternehmens Knitwear Studio in Paris unterrichtet Cécile Feilchenfeldt seit 2008 an der École Nationale Supérieure des Arts Appliqués et des Métiers d’Art. 2018 wurde Cécile Feilchenfeldt nicht nur für ihre experimentellen Entwürfe, sondern auch für ihren Verdienst an der Erneuerung des textilen Handwerks mit dem Grand Prix Design der Schweizerischen Eidgenossenschaft ausgezeichnet.
Quellen:
Galerie Handwerk – Handwerkskammer für München und Oberbayern (Hg.), Broschüre zur Ausstellung “Nadelwerke”, München 2012
www.schweizerkulturpreise.ch/awards/de/home/design/design-archiv/design-2018/design-gpd-2018/feilchenfeldt-cecile.html