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Foto: unbekannt
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Franco Barberis
Foto: unbekannt Quelle: https://www.gettyimages.ch/detail/nachrichtenfoto/franco-barberis-um-1960-nachrichtenfoto/1174271380
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Franco Barberis

CH, 1905 - 1992
BiographyFranco Barberis
* 1905 in Lugano; † 1992 in Locarno

1922–1926 Anstellung im Reklamebüro der Schuhfabrik Bally in Schönenwerd
1927–1933 Wechsel zu Bally Arola in Zürich
ab 1927 regelmässiger Mitarbeiter bei der Zeitung “Sport”; Erfindung der Figur des Tschutti
ab 1934 Beginn der selbstständigen Tätigkeit
ab ca. 1935 regelmässige Karikaturen für den “Nebelspalter”
1940–1951 Tätigkeit als Modezeichner im Atelier seiner Schwester, der Stylistin Elsa Barberis

Im Vergleich mit vielen Plakatgestalterinnen und -gestaltern seiner Generation fand Franco Barberis auf ungewohntem Weg zu seiner Berufung als Grafiker, Karikaturist und Künstler. Er besuchte keine Kunstakademie oder Gestaltungsschule, sondern begann nach dem Schulabschluss schon im Alter von 17 Jahren bei Bally Schönenwerd zu arbeiten und wechselte dann zu Bally Arola in Zürich. Dort war er bis 1933 tätig und machte sich anschliessend selbstständig. Seine kulturelle Offenheit und seine vielseitigen Begabungen zeigten sich jedoch früh. In der Pubertät konzertierte er erfolgreich als Violinist, beim Kunstmaler Ernst Georg Rüegg erhielt er Malstunden, seine Fähigkeiten als Zeichner erwarb er sich autodidaktisch. Er arbeitete unter anderem in den Jahren 1940–1951 als Modezeichner für seine Schwester, die Locarner Stylistin Elsa Barberis. Daneben schuf er, teils als jahrelanger Mitarbeiter, äusserst spontane, von einem liebevollen Humor geprägte Pressezeichnungen und Karikaturen für verschiedene Zeitungen, so für den “Sport” und den “Nebelspalter”.
Barberis lebendiges Unterwegssein äusserte sich vor allem in charaktervollen Porträts seiner Zeitgenossen. 1960 erhielt er eine Goldmedaille für sein künstlerisches Schaffen in Verbindung mit sportlicher Betätigung, 1985 zeigte eine Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Zürich seine Gesichter des Schweizer Sports. Bereits 1975 war er am selben Ort anlässlich seines 70. Geburtstags in einer Einzelausstellung gewürdigt worden. Selbst ein leidenschaftlicher Fussballspieler, erfand er die Figur des Tschutti, die die “Sport”-Leser von 1927 bis 1974 begleitete. Als Zeuge seiner Epoche verewigte Barberis berühmte Persönlichkeiten für den “Nebelspalter”, die oftmals auch zu seinem Freundeskreis gehörten. Bekannt geworden sind zudem seine sorgfältig gestalteten, fantasievollen Kinderbücher.
Als Werbegrafiker und Mitbegründer des Verbands unabhängiger Grafiker (VUG) schuf Barberis einige charmante, illustrative Plakate voll Bildwitz, so für Schaffhauser Wolle, Riri oder PKZ. Ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat sich sein Tourismusplakat von 1940, das eine Schwalbe im Flug mit einem Spruchband im Schnabel zeigt. Den Körper des Vogels schmückt ein paradiesisches Bild der Schweiz.

Quellen:
Rotzler, Willy, Fritz Schärer, Karl Wobmann, “Das Plakat in der Schweiz”, Schaffhausen 1990
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027502/2002-01-15/


Künstlername/Pseudonym
  • Barberis