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Augusto Giacometti, Selbstporträt. 1945
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Augusto_Giacomet…
Augusto Giacometti
Augusto Giacometti, Selbstporträt. 1945 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Augusto_Giacometti
Augusto Giacometti, Selbstporträt. 1945 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Augusto_Giacometti

Augusto Giacometti

CH, 1877 - 1947
BiographyAugusto Giacometti
* 1877 in Stampa; † 1947 in Zürich

ab 1894 Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich
ab 1897 Fortsetzung des Studiums in Paris
1902–1915 Niederlassung in Florenz
1915 Rückkehr in die Schweiz, wohnhaft in Zürich
1934 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission
1939–1947 Präsident der Eidgenössischen Kunstkommission

Augusto Giacometti absolvierte ab 1894 an der Zürcher Kunstgewerbeschule eine Ausbildung zum Zeichenlehrer. Von Eugène Grasset inspiriert, entschloss er sich 1897, sein Studium in Paris fortzusetzen. Dort besuchte Giacometti zunächst Kurse an der École nationale des Arts Décoratifs und der Académie Colarossi. Ab Herbst des Jahres gelang es ihm schliesslich, von Grasset selbst unterrichtet zu werden. Die Jahre 1902 bis 1915 verbrachte Giacometti in Florenz und befasste sich eingehend mit der Kunst der Frührenaissance. Ab 1908 unterrichtet er dort zudem figürliches Zeichnen an der privaten Accademia internazionale. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz liess sich Giacometti in Zürich nieder. Hier erhielt er erste Aufträge für Glasmalereien und Fresken. 1918 wurde Giacometti Mitglied der weltanschaulich geprägten, in Basel gegründeten Künstlergemeinschaft Das neue Leben. Ab Ende der 1920er-Jahre erzielte der Künstler zunehmend Erfolge, sein Werk wurde in internationalen Ausstellungen gezeigt. Als anerkannte Persönlichkeit wurde Giacometti 1934 zum Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission gewählt, die er von 1939 bis zu seinem Tod 1947 auch präsidierte. An Ferdinand Hodler und am Jugendstil geschult, entdeckte Giacometti in Paris die Frührenaissance und die symbolistische Malerei von Puvis de Chavannes für sich. Prägend für sein eigenes Schaffen wurde aber bald ein ganz neuer Umgang mit der Farbe. In seinen Glasmalereien in verschiedenen Schweizer Kirchen ebenso wie in seinen Wand- und Gewölbe-Ausmalungen – beispielsweise im Amtshaus I in Zürich – und in seinen Gemälden und Pastellen setzte er die Farbe zunehmend als primäres Gestaltungsmittel ein und fand dabei zu einem für seine Zeit ungewöhnlich hohen Abstraktionsgrad. Dabei ergänzen sich in seinen Bildkompositionen strukturierte Farbfelder wie Puzzleteile zu einem harmonischen Ganzen. Mit diesem Zugriff war er seiner Zeit weit voraus. Im Stil seiner freikünstlerischen Malerei gestaltete Giacometti auch einige populär gewordene Plakate. Die Farbfeldmalerei, die zwischen farbigen Verdichtungen auch weisse Flächen aufscheinen lässt, charakterisiert auch sein Plakatschaffen. Während das Plakat für das Zürcher Bahnhofsbuffet durch seinen Witz besticht, haben sich vor allem Giacomettis Tourismusplakate in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben. Sein roter Sonnenschirm bezauberte schon früh das breite Publikum: Unter einem überdimensionalen, die gesamte Bildfläche einnehmenden Schirm sind zwei kleine Figuren erkennbar. Sie sind ganz in den Anblick des vor ihnen liegenden Sees und des pittoresken Dorfs versunken. Ebenso berühmt ist Giacomettis Sommerplakat von 1930, die Variation eines zwei Jahre früher entstandenen Ausstellungsplakats. Der grosse Schmetterling ist dabei das ideale Motiv für die fleckenartig aufgetragenen Farben, die sich zu einem betörenden Gesamtbild ergänzen.

Quelle:
www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4023387