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Foto: Julieta Schildknecht
Quelle: Caroline Holdener
Gian Franco Legler
Foto: Julieta Schildknecht Quelle: Caroline Holdener
Foto: Julieta Schildknecht Quelle: Caroline Holdener

Gian Franco Legler

CH / IT, 1922 - 2015
BiographyGian Franco Legler
* 1922 in Ponte San Pietro; † 2015 in Zürich

1951 Studien in Chemistry of Plastics an der Northeastern University in Boston/Massachusetts und in Fiber Technology am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge/Massachusetts; Mitarbeit im Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill (SOM)
1954–1957 Mitarbeit im Büro für Industriedesign Reinecke & Associates in Chicago
1957–1961 Gründung des eigenen Büros Design + Development Associates gemeinsam mit Jocko Hunt
1961 Rückkehr nach Zürich; Gründung eines Design-, Innenarchitektur- und Architekturbüros

Gian Franco Legler wuchs als Auslandschweizer in Italien auf. Er interessierte sich früh für Industriedesign, da der Studiengang in der Schweiz damals jedoch noch nicht existierte, wählte er einen individuellen Bildungsweg. Sein Interesse galt der materialbezogenen Grundlagenforschung, deshalb studierte er zunächst Architektur und Maschinenbau an der ETH Zürich. Kurz danach begab er sich zur Weiterbildung in die USA. Seine erste Station war Boston, wo er an der Northeastern University seine Studien in Chemistry of Plastics fortsetzte, anschliessend widmete er sich am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge der Fiber Technology. Parallel dazu arbeitete Legler im Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill mit, wo er Fragen der Inneneinrichtung mit dem architektonischen Gesamtkonzept koordinierte. 1954 zog Legler nach Chicago, dem damaligen Zentrum des Industriedesigns. Dort arbeitete er zunächst im Büro der Industriedesigner Reinecke & Associates mit, bevor er mit Jocko Hunt das Büro Design + Development Associates gründete. 1961 kehrte Legler nach Zürich zurück und eröffnete dort ein Design-, Innenarchitektur und Architekturbüro. Für Leglers Designverständnis ist die Verflechtung aller drei Disziplinen essenziell. Einer seiner wichtigsten Entwürfe ist der Basket Chair (1951), bei dem eine geflochtene Sitzschale auf vier schlanken, schwarzen Stahlrohrbeinen ruht. Diese sind in der Form eines grossen U gebogen und mit dem Sitzrahmen verschweisst, die Sitzfläche aus Rattan wird direkt auf das pulverbeschichtete Gestell geflochten. Gian Franco Legler entwarf den Korbstuhl 1951 für ein Restaurant in seinem Geburtsort Ponte San Pietro. Er entpuppt sich im Nu als Verkaufsrenner, nicht nur in Italien und in der Schweiz, sondern auch in Deutschland und in den USA. 1953 wurde der Stuhl mit dem Good Design Award des Museum of Modern Art in New York ausgezeichnet.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002