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Carl Jakob Jucker

Artist Info
Foto: unbekannt
Quelle: steelclassic.com
Carl Jakob JuckerCH, 1902 - 1997

Carl Jakob Jucker

* 1902 in Schaffhausen; † 1997 in Schaffhausen

1918–1922 Lehre als Silberschmied an der Kunstgewerbeschule Zürich

1922/23 Vorkurs am Staatlichen Bauhaus in Weimar; Ausbildung in der Metallwerkstatt

ab 1923 Entwerfer bei der Silberwarenfabrik Jezler in Schaffhausen; Gewerbelehrer in Zürich und Schaffhausen

Nach einer Lehre als Silberschmied an der Kunstgewerbeschule Zürich belegte Carl Jakob Jucker 1922/23 den Vorkurs am Staatlichen Bauhaus in Weimar unter Georg Muche, anschliessend wechselte er in die Metallwerkstatt zu Christian Dell und László Moholy-Nagy. Der Unterricht dort gab ihm entscheidende Impulse für seine Leuchtenentwürfe. Er entwickelte Beleuchtungskörper für das Haus am Horn in Weimar, ein Musterhaus, das 1923 modernes Wohnen und moderne Architektur zusammenführen sollte. Die Leuchten verfügen alle über einen Glasfuss und Glasschaft und sind teils mit verspiegelten Birnen, teils mit Reflektoren ausgestattet. Besonders erwähnenswert ist, dass Jucker damit als erster Tischleuchten aus Glas entworfen hatte. Sein wichtigster Beitrag ist jedoch die Entwicklung des Prototypen der Glasleuchte (1923/24), die Wilhelm Wagenfeld später als Bauhaus-Leuchte (1927) vollendete und zur Serienreife brachte. Die Leuchte kombiniert eine runde Platte, ein zylindrisches Rohr und einen kugelförmigen Glasschirm. Während bei der Version von Jucker die elektrischen Kabel noch sichtbar durch den Glasschaft laufen, wurden sie 1924 von Wagenfeld in ein vernickeltes Metallrohr verlegt. Das künstlerische Urheberrecht ist bis heute strittig, die neuere Forschung nennt für die Glasleuchte mit Schirm die Namen Jucker/Wagenfeld. Ebenso wichtig wie Juckers Experimente mit Glasleuchten waren seine Kenntnisse als Silberschmied, die er in die Entwicklung von Marcel Breuers Stahlrohrmöbel einfliessen lassen konnte. Ende 1923 trat er eine Stelle als Entwerfer bei der Silberwarenfabrik Jezler in Schaffhausen an. Während seiner fünfzigjährigen Tätigkeit dort sorgte er für die Modernisierung bestehender Kollektionen und entwarf die Besteckserien Windsor und La Reine. Gleichzeitig arbeitete Jucker als Gewerbelehrer in Zürich, später in Schaffhausen, wo er in den 1940er-Jahren dem Kunstverein als Vizepräsident vorstand.

Quellen:

Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002

Droste, Magdalena, “Die Bauhaus-Leuchte von Carl Jacob Jucker und Wilhelm Wagenfeld“. Reihe Design Klassiker, Frankfurt a. M. 1997

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Bauhaus-Lampe
Name: Tischleuchte
Bauhaus-Lampe
Carl Jakob Jucker
Entwurf: 1923-1924; Produktion Re-Design: ab 1980
Kunstsammlung zu Weimar - Jucker Wagenfeld
Name: Plakat
Kunstsammlung zu Weimar - Jucker Wagenfeld
Ott + Stein, Berlin, DE
1995
Name: Kaffeekanne
Carl Jakob Jucker
1931
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