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Foto: Florian Bachmann
Quelle: WOZ Artikel https://www.woz.ch/1544/portraet/mit-dem-pinsel-geg…
Cornelia Hesse-Honegger
Foto: Florian Bachmann Quelle: WOZ Artikel https://www.woz.ch/1544/portraet/mit-dem-pinsel-gegen-akws

Cornelia Hesse-Honegger

CH, geboren 1944
BiographyCornelia Hesse-Honegger
* 1944 in Zürich

1961–1963 Unterricht bei Walter Binder und Karl Schmid an der Kunstgewerbeschule Zürich
1962–1965 Lehre als naturwissenschaftliche Zeichnerin bei Prof. H. Burla im Zoologischen Museum der Universität Zürich
1965/66 Klasse für Lithografie an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris
1966–1969 eidgenössische Stipendien für angewandte Kunst des Bundesamtes für Kultur
1969 Heirat mit Silver Hesse
1970/71 Wandbild "Spinne" in der Kantonsschule Rämibühl in Zürich
1978 Ausstellung in der Swiss Center Foundation in New York
ab 1987 Zusammenarbeit mit Fabric Frontline
1990 Ausstellung "Naturdarstellung im Atomzeitalter" in der Graphische Sammlung der ETH Zürich
1992 Vertretung der Schweiz mit "Nach Tschernobyl" an der XVIII Triennale in Mailand
1993 Einzelausstellung im Musée des Arts décoratifs in Lausanne
ab 1995 Wanderausstellung "Nach Tschernobyl" mit Stationen in Schweden, Oslo und Amsterdam
1998 Publikation "Heteroptera"
2004 Einzelausstellungen in der Galerie Scalo in New York und im Forum Schlossplatz in Aarau
2008 Publikation "Art on Silk"
2015 Auszeichnung mit dem Nuclear-Free Future Award in der Kategorie "Aufklärung"

Die wissenschaftliche Zeichnerin Cornelia Hesse-Honegger agiert an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft, weshalb sie sich selbst als "Wissenskünstlerin" bezeichnet. Ungeachtet der Skepsis aus beiden Disziplinen widmet sich Hesse-Honegger seit den 1980er-Jahren der Visualisierung der ökologischen Krise. Die Tochter des Künstlerpaars Warja Lavater (1913–2007) und Gottfried Honegger (1917–2016) wuchs in Zürich, Paris und New York auf. Ab 1961 besuchte sie an der Kunstgewerbeschule Zürich als Hospitantin vorbereitende Klassen in technischem und wissenschaftlichem Zeichnen bei Walter Binder und Karl Schmid. Eine Lehre bei Prof. Burla am Zoologischen Museum der Universität Zürich sowie die Lithografie-Klasse an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris ergänzten ihre Ausbildung. Ihre Faszination für Mutationserscheinungen bei Insekten wurde 1967 durch einen Auftrag der Universität Zürich mit mutierten Laborfliegen geweckt. Die Wanze Heteroptera hat sich über die Jahre zu Hesse-Honeggers Hauptmotiv herausgebildet: Zuerst die heimische, bevor sie ab 1987 auf Reisen Wanzen in den Fallout-Gebieten der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sammelte und studierte. Ab 1987 sicherten ihr die Entwürfe für das Zürcher Seidenunternehmen Fabric Frontline eine finanzielle Grundlage. Die arrangierten Motive aus der Tier- und Pflanzenwelt wurden mit handgefertigten Schablonen in einer auf Ätzdruck spezialisierten Manufaktur in Como auf Foulards oder Krawatten gedruckt – beispielsweise vom Aussterben bedrohte Giftfrösche aus dem Amazonas oder mutierte Insekten und Pflanzen aus der Umgebung von Schweizer Atomkraftwerken. Ihr Wissen hat die Künstlerin fortlaufend in Publikationen dokumentiert und an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vermittelt. Bis heute fördert sie mit Vorträgen an Museen, Hochschulen oder auf politischen Treffen einen Dialog über Atomstrom und ökologische Themen.

Quellen:
Hesse-Honegger, Cornelia, "Art on Silk", Zürich 2008
Hesse-Honegger, Cornelia, "Heteroptera. Das Schöne und das Andere oder Bilder einer mutierenden Welt", Frankfurt am Main 1998
www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000739
www.wissenskunst.ch