Skip to main content
Foto: Beate Schnitter
Quelle: saffahaus.ch
Lux Guyer
Foto: Beate Schnitter Quelle: saffahaus.ch
Foto: Beate Schnitter Quelle: saffahaus.ch

Lux Guyer

CH, 1894 - 1955
BiographyLux Guyer
* 1894 in Zürich; † 1955 in Zürich

1924 Gründung des eigenen Büros in Zürich
1926/27 Bau der Wohnkolonie Lettenhof in Zürich
1926 Vierzimmerwohnung für die Ausstellung “Das neue Heim“ im Kunstgewerbemuseum Zürich
1927/28 Chefarchitektin der ersten “Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit“ (SAFFA) in Bern
1928 Entwurf eines Wohnhauses für eine mittelständische Familie als Musterhaus auf der SAFFA
1929–1954 Bau von mehreren Einfamilienhäusern, Ferienhäusern für Coop und Altersheimen

Lux (eigentlich Louise) Guyer gilt als Autodidaktin trotz vereinzelter Studien an der ETH Zürich bei Gustav Gull und Karl Moser sowie an der Kunstgewerbeschule bei Wilhelm Kienzle. Sie übte als erste und über Jahre hinweg einzige Schweizerin den Architektenberuf aus. 1924 eröffnete sie ihr eigenes Büro in Zürich. In kürzester Zeit wurde sie bekannt durch ihre Wohnbauten für junge Familien, allein lebende Frauen, Studentinnen und ältere Menschen. So bot ihre Wohnkolonie Lettenhof berufstätigen alleinstehenden Frauen Domizil. Mit ihrer Vierzimmerwohnung weckte sie auf der Ausstellung “Das neue Heim“ 1926 öffentliche Aufmerksamkeit. 1927 wurde sie zur Chefarchitektin der ersten “Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit“ (SAFFA) in Bern berufen. Sämtliche Hallen basierten auf einem einheitlichen Holzbausystem. Zusätzlich präsentierte sie ein hölzernes Typenhaus, ein Fertighaus, das einen bemerkenswerten Beitrag zur Erneuerung der mittelständischen Wohnkultur darstellte. In ihrem weiteren Schaffen zog Guyer zur Innenraumgestaltung regelmässig Künstler und Künstlerinnen sowie Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen hinzu, unter anderem Claire Guyer, Berta Tappolet und Luise Strasser. In den Architekturdebatten der 1920er-Jahre suchte Lux Guyer ihren eigenen Weg zwischen den Positionen der avantgardistischen Moderne auf der einen und der Traditionalisten auf der anderen Seite. In ihrem Bemühen, mit vorgefertigten Systemen das Bauen kostengünstiger zu gestalten und mit einer ausgefeilten Raumorganisation die Hauswirtschaft zu reformieren, rückte sie in die Nähe des Neuen Bauens.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002



Geburtsname
  • Louise