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Foto: unbekannt
Quelle: Museum für Gestaltung (Hg.), Emil Cardinaux 1877-1936, Ausstellungskat…
Emil Cardinaux
Foto: unbekannt Quelle: Museum für Gestaltung (Hg.), Emil Cardinaux 1877-1936, Ausstellungskatalog, Zürich 1985
Foto: unbekannt Quelle: Museum für Gestaltung (Hg.), Emil Cardinaux 1877-1936, Ausstellungskatalog, Zürich 1985

Emil Cardinaux

CH, 1877 - 1936
BiographyEmil (Emile) Cardinaux
* 1877 in Bern; † 1936 in Bern

1898 Umzug nach München; Aufnahme in die Kunstakademie als Schüler von Franz von Stuck
1903 Rückkehr in die Schweiz
1911 Umzug in sein von Otto Ingold erbautes Wohn- und Atelierhaus in Muri

Emile Cardinaux begann nach der Matur zunächst mit einem Jurastudium an der Universität Bern, besuchte aber gleichzeitig den Zeichenunterricht bei Paul Volmar an der Berner Kunstschule. 1898 ging Cardinaux zur Fortsetzung seines Kunststudiums nach München, zu der Zeit eine der lebendigsten Kunstmetropolen Deutschlands. Dort beschloss er, sich künftig ganz der Malerei zu widmen. Nach weiterem Zeichenunterricht fand er Aufnahme an der Münchner Kunstakademie als Schüler von Franz von Stuck. 1903 kehrte er nach Bern zurück und unternahm von hier aus Studienreisen nach Holland, Italien und Paris. 1911 liess er sich dauerhaft in seinem von Otto von Ingold erbauten Wohn- und Atelierhaus in Muri nieder. Mit seinen von Ferdinand Hodler beeinflussten Gemälden, Wandbildern und Glasmalereien gehörte Cardinaux neben Giovanni Giacometti, Max Buri oder Cuno Amiet zu den fortschrittlichen Vertretern der Schweizer Malerei in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Während es ihm als Maler jedoch nicht gelang, eine eigenständige Position zu besetzen, zählte er als Plakatgestalter zu den Pionieren des Künstlerplakats in der Schweiz um 1905. Mit der monumentalen, stilisierten Darstellung des Matterhorns (1908) wies Cardinaux den Weg des modernen Bildplakats: Mithilfe seiner gekonnten Linien- und Flächengestaltung schuf er eine grosszügige Zusammenfassung eines visuellen Eindrucks. Berühmtheit erlangte auch sein grünes Pferd im Plakat für die Schweizerische Landesausstellung von 1914. Cardinaux’ Bemühungen, damit Tendenzen der Avantgardekunst zu popularisieren, misslangen allerdings: Das Plakat stiess sowohl in Fach- als auch in Laienkreisen auf heftige Abwehr. Während Cardinaux in seinen frühen Plakaten auch internationale Einflüsse umsetzte und zu stilsicherer Eleganz fand, leben die späteren Arbeiten von seiner engen Heimatverbundenheit und zeigen ein idealisiertes Bild der Schweiz.

Quellen:
Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), “Emil Cardinaux“, Reihe Schweizer Plakatgestalter 2, Zürich 1985
http://poster-auctioneer.com/flip_book/cat/plakatgestalter


andere Schreibweise
  • Emile Cardinaux