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Foto: unbekannt
Quelle: sgdf.ch
Hans Tomamichel
Foto: unbekannt Quelle: sgdf.ch
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Hans Tomamichel

BiographyHans Tomamichel
* 1899 in Bosco Gurin; † 1984 in Zürich

1914–1918 Grafikerlehre bei Melchior Annen in Zürich
1925–1927 Malereiausbildung in Paris, u.a. Besuch der Académie Colarossi
1927 Rückkehr in die Schweiz
1928 selbstständiger Grafiker und Kunstmaler in Zürich
1934 Haus in Bosco Gurin; Grafa-Preis für angewandte Graphik
1938 Gründungsmitglied des Verbands Schweizer Grafiker (VSG)
1939 Wandgemälde im Gewerbesektor der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich
1941 Umzug nach Kilchberg
1947 Entwurf der Werbefigur Knorrli

Seine Ausbildung als Grafiker erhielt Hans Tomamichel in Zürich bei Melchior Annen, daneben besuchte er Vorlesungen an der ETH Zürich. In seinen frühen Arbeiten werben Wesen aus Mythologie, Märchen und Volkskunde neben technischen Zeichnungen für Kaffee, Bier, Haferflocken und Möbeltransporte. 1925 zog Tomamichel nach Paris, um sich als Künstler weiterzubilden. Auch dort entstanden werbegrafische Arbeiten, unter anderem für das Herrenbekleidungsgeschäft PKZ. 1927 kehrte Tomamichel in die Schweiz zurück, wo er sich bald darauf als Grafiker und Kunstmaler selbstständig machte. Es entstanden in der Folge Neujahrskarten, Prospekte, Ex-Libris, Logos und Signets, Briefköpfe, Briefmarken, Schallplattenhüllen und Plakate. Zu seinen Kunden zählten die Zürcher Weinhandlung Ulmer & Knecht, Nestlé, Knorr, Globus, Siebler, der Kanton Zürich und die Schweizerische Eidgenossenschaft. Für Ulmer & Knecht schuf Tomamichel die Werbefigur des Ulmer Knechtli (1929). 1932 begannen seine Werbeaufträge für die Vereinten Schokoladenfabriken der N.P.C.K. (Nestlé, Peter, Cailler, Kohler), für die er zusammen mit Richard Schweizer die Werbefiguren Fip und Fop schuf. Während des Zweiten Weltkriegs entwarf Tomamichel – neben zahlreichen Zeichnungen zur wehrhaften Schweiz – unter anderem auch Soldatenbriefmarken, für das Globus-Warenhaus gestaltete er 1941 Schaufenster als Hommage an elf grosse Schweizer Frauen. Tomamichels bekanntester Entwurf ist jedoch die Werbefigur Knorrli für das Lebensmittelunternehmen Knorr, ein Wicht mit lachendem Tellergesicht, roter Zipfelkappe, Holzschuhen und Kochlöffel. Das erste Mal tauchte der kleine Kobold aber nicht als Knorrli auf, sondern als Knorritsch-Maa auf den Knorr-Haferflockenpackungen. Seine Taufe erlebte er am 15. September 1948 mit einem Inserat im “Beobachter“. Bis heute ist der Knorrli sowohl Gütesiegel als auch Identifikationsfigur für viele Produktgruppen von Knorr und gehört zu den bekanntesten Schweizer Werbefiguren. Daneben illustrierte Tomamichel zahlreiche Bücher und Zeitschriften und war auch als Künstler tätig. 1939 entwarf er ein Sgraffito am Grotto Ticinese sowie ein grossformatiges Wandgemälde zum Thema Glasblasen im Gewerbesektor der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich. Zudem fertigte er in seinem Heimatdorf Bosco Gurin zahlreiche Sgraffiti an und malte dort unter anderem 1950 die Wegkapelle sowie 1952 das Beinhaus aus.

Quelle:
Walserhaus Bosco Gurin (Hg.), “H. Tomamichel. Ein Künstler. Drei Orte. Drei Leben“, Zürich 2001



Künstlername/Pseudonym
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