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Swatch AG, Biel, CH
Swatch AG, Biel, CH

Swatch AG, Biel, CH

gegründet 1984
BiographySwatch AG
gegründet 1984 in Biel

1983 Lancierung der ersten zwölf Swatch-Uhrenmodelle in Zürich
1985 Fusion der ASUAG und SSIH zur SMH, Gründung der Swatch AG mit Hauptsitz in Biel
1986 Keith-Haring-Designs für vier Swatch-Modelle
1987 Lancierung der Kindermarke Flik Flak
1993 Lancierung der batterielosen Swatch Automatic
1996 Swatch als offizieller Zeitmesser an den Olympischen Sommerspielen in Atlanta, USA
1997 Lancierung der Swatch Skin
1998 Gründung der The Swatch Group AG
2004 Lancierung der Smart Watch Digital Paparazzi in den USA
2015 Lancierung der Swatch Pay
2019 Einweihung des von Shigeru Ban entworfenen Hauptsitzes in Biel
2020 Lancierung von Swatch-Uhren aus Bioceramic

In den 1970er-Jahre wurde die Schweizer Uhrenindustrie wiederholt von Krisen heimgesucht, besonders aufgrund der Konkurrenz durch preiswerte elektronische Produkte aus japanischer Massenproduktion. Der Swatch-Gründer Nicolas G. Hayek (1928–2010) konnte den Schweizer Uhrenmarkt stärken, indem er in den 1980er-Jahren die beiden kurz vor dem Konkurs stehenden Uhrengesellschaften ASUAG (Allgemeine Schweizerische Uhrenindustrie AG) und SSIH (Société Suisse pour l’Industrie Horlogère) zur SMH (Schweizerische Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie AG) fusionierte und mit Swatch (Second Watch) eine Marke für preisgünstige modische Uhren von hoher Qualität lancierte. Hinter der technologischen Entwicklung der Ur-Swatch von 1983 steckten die beiden jungen Ingenieure Elmar Mock und Jacques Müller. Mithilfe des von Mock entwickelten Ultraschall-Schweissverfahrens liess sich die Quarzuhr aus Kunststoff vollautomatisch herstellen. Die Anzahl der notwendigen Komponenten konnte um mehr als die Hälfte reduziert werden, was die Produktionskosten deutlich senkte. Die ersten Uhren waren einfarbig. Wegweisend für die vielfältige Gestaltung von Gehäuse, Zifferblatt und Armband waren die zwischen 1983 und 1989 vom Grafikerpaar Jean Robert und Käti Robert-Durrer entworfenen Prints. Es folgten Motive diverser internationaler Gestalter:innen. Damit wurde die Armbanduhr zum modischen Accessoire und – spätestens mit dem Erscheinen der transparenten Jellyfish – zum begehrten Sammelobjekt. Swatch setzte nicht auf die klassischen Attribute des Schweizer Uhrendesigns, sondern reagierte auf Trends mit monatlichen Neukreationen. Gemäss Hayek dient die Armbanduhr als individuelles Ausdrucksmittel. Mit der Einführung der Kindermarke Flik Flak wurde das junge Publikum angesprochen. Minutenzeiger Flik und Stundenzeiger Flak sollten Kindern das Zeitablesen erleichtern. Nächster Meilenstein war die Lancierung der Swatch Automatic im Jahr 1993, die 1997 erstmals herausgegebene, hauchdünne Swatch Skin ist eine weitere herausragende Entwicklung. In den frühen 2000er-Jahren startete Swatch eine Zusammenarbeit mit Microsoft, aus der 2004 die Smart-Watch-Reihe mit dem Namen Digital Paparazzi resultierte: Kurznachrichten, Kalender, Restauranttipps, Wetter- oder Sportneuigkeiten erreichten drahtlos das Handgelenk. Seit 2020 setzt die Marke auf Materialien aus biologischem Anbau: Mehrere Modelle bestehen aus dem Hybridmaterial Bioceramic, einer Mischung aus Keramik und einem aus Rizinusöl gewonnenen Biokunststoff. Seit 2019 befindet sich der Swatch-Hauptsitz mit Museum und Omega-Manufaktur in einem Holzbau des japanischen Architekten Shigeru Ban.

Quellen:
Donzé, Pierre-Yves, "A Business History of the Swatch Group. The Rebirth of Swiss Watchmaking and the Globalization of the Luxury Industry", London 2014
Lichtenstein, Claude, "Die Neugeburt der Armbanduhr aus dem Geist des Graphic Design", in: "100 Jahre Schweizer Design", Zürich 2014, S. 206–211
Menzi, Renate, "Swatch AG", in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), "100 Jahre Schweizer Design", Zürich 2014, S. 291
Müller, Jacques, Elmar Mock, "Swatch. Eine Revolution in der Uhrentechnik. Von Jacques Müller und Elmar Mock", in: ʺNeue Zürcher Zeitungʺ vom 2.3.1983, S. 65
www.swatch.com
www.swatchgroup.com
Abkürzung/Namenskurzform
  • Swatch