Skip to main content
Foto: unbekannt
Quelle: wikipedia.org
Théophile-Alexandre Steinlen
Foto: unbekannt Quelle: wikipedia.org
Foto: unbekannt Quelle: wikipedia.org

Théophile-Alexandre Steinlen

CH, 1859 - 1923
BiographyThéophile-Alexandre Steinlen
* 1859 in Lausanne; † 1923 in Paris

1879–1981 Lehre als Stoffmusterzeichner für eine Textilfirma im Elsass; Tätigkeit als Porzellanmaler
1878 Umzug nach Paris; Arbeit als technischer Zeichner
1883–1987 Illustrator der Hauszeitschrift des literarischen Cabarets "Chat noir"
1884 erste Ausstellung in der Salle de la Bodinière in Paris
1885–1992 Hauptillustrator der Zeitschrift "Le Mirliton"
1888 Illustrationen für Aristide Bruants Chansonband "Dans la Rue"
ab 1893 Ausstellungen im Salon des Indépendants in Paris
1909 Beteiligung am Salon d’automne in Paris
1911 Mitbegründer des Blatts "Les Humoristes"

Der Zeichner, Lithograf, Radierer und Maler Théophile-Alexandre Steinlen zählte um 1900 zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des Art nouveau. Zunächst studierte er Literatur an der philosophischen Fakultät der Lausanner Universität, brach das Studiums aber ab und absolvierte eine Lehre als Stoffmusterzeichner bei einem Textildrucker in Mulhouse. Daneben betätigte er sich als Porzellanmaler. Angeregt von Emile Zolas Romanen, ging er 1878 nach Paris, wo er zunächst seinen Lebensunterhalt als technischer Zeichner bestritt. Als sich Steinlen 1883 im Künstlerviertel am Montmartre niederliess, begegnete er dort Persönlichkeiten wie Henri de Toulouse-Lautrec, Aristide Bruant und Félix Vallotton. Die sozialkritischen Zeichnungen und Grafiken aus dem Arbeitermilieu seines Wohnquartiers sowie seine politischen Arbeiten und Plakate machten ihn ebenso rasch bekannt wie seine lebendigen Katzendarstellungen. 1882 betätigte er sich erstmals als Illustrator der Zeitschrift "Chat Noir", eine Zusammenarbeit, die bis 1887 andauern sollte. 1885 entstand für das Hotel de Paris in Trouville-sur-Mer das erste seiner berühmten Plakate, mit denen er neben Henri de Toulouse-Lautrec, Jules Chéret und Alfons Mucha zu den Begründern des modernen Bildplakats wurde. Als Aristide Bruant, den Steinlen 1884 im «Chat Noir» kennen gelernt hatte, 1885 sein Cabaret "Le Mirliton" eröffnete und eine bis 1896 unregelmässig erscheinende Zeitschrift gleichen Namens herausgab, engagierte er Steinlen von Anfang an als Hauptillustrator. 1888 realisierte Steinlen auch die Zeichnungen zu Bruants Veröffentlichung der Chansons "Dans la Rue". Neben weiteren Buchillustrationen gestaltete Steinlen ab Ende der 1890er-Jahre immer mehr Plakate, sowohl für Konsumgüter als auch für humanitäre Zwecke. Besonders populär wurde sein Plakat "Lait pur stérilisé de la Vingeanne" (1895): Steinlens Tochter Colette trinkt darauf, umgeben von drei Katzen, aus einer Schale Milch. Allgemeine Anerkennung fand Steinlen ein Jahr später mit dem vielzitierten Plakat "Tournée du Chat Noir", dessen bildbestimmende schwarze Katze an ägyptische Katzebronzen erinnert. Im Salon des Indépendants stellte Steinlen ab 1893 wiederholt seine Werke aus, später auch regelmässig im Salon des Humoristes. Zusammen mit Jean-Louis Forain und Charles Léandre gründete er 1911 das Blatt "Les Humoristes". Als erklärter Kriegsgegner zeichnete Steinlen zahlreiche Plakate gegen den Ersten Weltkrieg und wurde auch mit seinen Antikriegsgrafiken zu einem der frühen Protagonisten, die entschieden mit künstlerischen Mitteln gegen den Krieg opponierten.

Quelle:
Bargiel, Réjane, Christophe Zagrodzki (Hg.), "Steinlen affichiste", Lausanne 1986


Künstlername/Pseudonym
  • Petit-Pierre
  • Jean Caillou