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Foto: H. W.
Quelle: archiv.gta.arch.ethz.ch
Alfred Roth
Foto: H. W. Quelle: archiv.gta.arch.ethz.ch
Foto: H. W. Quelle: archiv.gta.arch.ethz.ch

Alfred Roth

CH, 1903 - 1998
BiographyAlfred Roth
* 1903 in Wangen a. A.; † 1998 in Zürich

1922–1926 Studium der Architektur an der ETH Zürich unter Karl Moser
1927/28 Mitarbeit bei Le Corbusier und Pierre Jeanneret in Paris
1928–1930 Umzug nach Schweden; Gründung eines Architekturbüros in Göteborg
1930 Rückkehr nach Zürich
1932 Gründung eines Büro in Zürich in Ateliergemeinschaft mit seinem Cousin Emil Roth
1932–1936 Doldertalhäuser in Zürich (zusammen mit Emil Roth und Marcel Breuer)
1934–1936 Redaktor der Zeitschriftenbeilage “Weiterbauen“
1943–1960 Redaktor der Zeitschrift Werk
ab 1949 intensive Lehrtätigkeit im Ausland
1955–1964 erster Vorsitzender des Schweizerischen Werkbunds (SWB)
ab 1960 Mitglied der Kommission der Triennale di Milano
1957–1970 Lehrtätigkeit an der ETH Zürich

Der Architekt, Designer und Hochschullehrer Alfred Roth gilt als wichtiger Vertreter des Neuen Bauens. Ab 1922 studierte er Architektur an der ETH Zürich und beendete sein Studium 1926 mit einem Diplom bei Karl Moser. Durch dessen Vermittlung arbeitete er von 1927 bis 1928 im Pariser Atelier von Le Corbusier und Pierre Jeanneret mit. Die Arbeit am Völkerbundpalast (1926/27) in Genf und an den beiden Corbusier-Häusern in der Werkbundsiedlung am Weissenhof in Stuttgart prägte Roths Architekturauffassung ebenso wie die Begegnung mit dem Maler Piet Mondrian. Während seiner Göteborger Zeit entstanden ein avantgardistisches Ferienhaus sowie 200 Wohnungen für eine Baugenossenschaft. Zurück in Zürich gelang Roth der Durchbruch mit seinem Meisterwerk, den mit Emil Roth und Marcel Breuer erbauten Doldertalhäusern (1932–1936). In den folgenden Jahren beschäftigte Roth sich intensiv mit öffentlichen Bauten, insbesondere Schulbauten. 1940 wurde er mit seiner Publikation “Die Neue Architektur“ zu einem Wortführer der modernen Architektur in der Schweiz. Auch als Redaktor der Zeitschriftenbeilage “Weiterbauen“ und später der Monatsschrift “Werk“ machte Roth sich einen Namen. Als Autor wichtiger Standardwerke zur modernen Architektur und zum Schulbau begann er 1949 eine intensive Lehrtätigkeit, die ihn zunächst an die Washington University in St. Louis/Missouri, dann an die Harvard University in Cambridge/Massachusetts und schliesslich an die ETH Zürich führte. Neben seiner Arbeit als Architekt hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, die Farbkonzepte der Moderne zu systematisieren. Auch als Möbelgestalter leistete er wesentliche Beiträge: Sein schiebbares Bett mit Kufen entstand 1927 im Atelier von Le Corbusier für die Stuttgarter Weissenhofausstellung. 1932 entwarf Roth für die Doldertalhäuser eine fahrbare Hausbar, auch kleinbar genannt. Die von den Embru-Werken produzierte und von der Wohnbedarf AG vertriebene Bar kombinierte ein Stahlrohrgestell mit zwei verschiedenartigen Behältern, zwei Kinderwagenräder machten das Möbel mobil und erinnerten gleichzeitig an objets trouvés.

Quellen:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002
Rüegg, Arthur, “Die Doldertalhäuser. Ein Hauptwerk des Neuen Bauens in Zürich“, Zürich 1996