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Foto: unbekannt
Quelle: ruzo.ch
Viktor Rutz
Foto: unbekannt Quelle: ruzo.ch
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Viktor Rutz

CH, 1913 - 2008
BiographyViktor Rutz (Ruzo)
* 1913 in Straubenzell; † 2008 in Montreux

1928–1931 Lehre als Mode- und Warenhauskatalogzeichner in Zürich
1945 Umzug nach Vevey
1952–1967 Arbeit an dem monumentalen Drehbild der universalen Philosophie
1960 Umzug nach Montreux
1964 Teilnahme an der Weltausstellung in New York als Vertreter der Schweiz im Landespavillon
1969–1971 Film von Marc Michel über die Entstehungsgeschichte und Interpretation des Drehbilds der universalen Philosophie
1971/72 Studienreisen in den fernen Osten
1979 durch Behinderung der jüngsten Tochter Rückzug ins Private; Pflege der Tochter
1988 Gründung der Fondation Ruzo
1997 Brand des Atelierhauses von Rutz, bei dem seine Tochter stirbt; rund 5000 Bilder werden zerstört
1999 Eröffnung des neuen Museumsbaus
2004/05 Ausstellung "Viktor Rutz – das Plakatschaffen" in der Basler Plakatsammlung

Viktor Rutz absolvierte von 1928 bis 1931 eine Lehre als Mode- und Warenhauskatalogzeichner. Bis in die 1950er-Jahre hinein verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Plakatgestalter. 1945 zog Rutz nach Vevey, wo er sich fortan unter dem Namen Ruzo vor allem der Malerei widmete. Ab 1960 lebte er in Montreux, gründete 1988 die Fondation Ruzo und trieb die Errichtung eines Museums und Archivs voran. Die Lähmung und Erblindung seiner jüngsten Tochter im Jahr 1979 führten dazu, dass sich die Eltern in den kommenden Jahren vor allem deren Pflege widmeten. In einem verheerenden Brand kam 1997 die behinderte Tochter ums Leben, zudem fielen rund 5000 Bilder des Malers dem Feuer zum Opfer. Dennoch fand Ruzo die Kraft, sich wieder seiner Kunst zu widmen und eröffnete 1990 einen neuen Museumsbau. Im künstlerischen Schaffen Ruzos, das die amerikanische Mäzenin Florence Gould seit den 1950er-Jahren wesentlich unterstützte, dominiert das Drehbild der universalen Philosophie. Das Gemälde beschäftigte Ruzo von 1952 bis 1967 und fasst das menschliche Leben in die universalen Themen Geburt, Liebe und Tod zusammen. 1964 vertrat er auf der Weltausstellung in New York die Schweiz im Landespavillon. Neben öffentlichen Aufträgen für Wandbilder und Kunst am Bau experimentierte Ruzo immer wieder mit unterschiedlichen Techniken. Sein umfangreiches Plakatœuvre umfasst rund 200 Plakate für unterschiedlichste Auftraggeber, seine Arbeiten für Persil, Villiger-Stumpen, Schaffhauser Wolle und viele andere Produkte haben in den 1930er- und 1940er-Jahren die Konsumgüterwerbung stark geprägt. Noch vor der Durchsetzung des Grafikerplakats und vor Eingang der Fotografie in das Plakat gestaltete Rutz vielfach ausgezeichnete malerische Plakate in fotorealistischer Manier. Im Stil des Sachplakats würdigte er die Schönheit alltäglicher Dinge, während seine Darstellung von Frauen und Kindern die Ausbildung zum Modezeichner verrät. Mit dem Arosa-Plakat (1935), das eine für die damalige Zeit äusserst freizügig bekleidete Frau im Bikini zeigt, polarisierte Rutz die Gemüter, nahm aber gleichzeitig heutige wirksame Werbestrategien vorweg.

Quellen:
Rotzler, Willy u.a. (Hg.), "Das Plakat in der Schweiz", Schaffhausen 1990
http://poster-auctioneer.com/flip_book/cat/plakatgestalter


Künstlername/Pseudonym
  • Viktor Ruzo