Skip to main content
Foto: Klaus Zaugg
Quelle: Medien- und Informationszentrum ZHdK, MIZ, Zürich, CH
Nelly Rudin
Foto: Klaus Zaugg Quelle: Medien- und Informationszentrum ZHdK, MIZ, Zürich, CH
Foto: Klaus Zaugg Quelle: Medien- und Informationszentrum ZHdK, MIZ, Zürich, CH

Nelly Rudin

CH, 1928 - 2013
BiographyNelly Rudin (Nelly Rudin-Loewensberg)
* 1928 in Basel; † 2013 in Uitikon/Zürich

1945 Vorkurs an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel
1947–1950 Besuch der Grafikfachklasse an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel
1951–1954 Anstellung im Grafikatelier der J. R. Geigy AG in Basel
1954–1956 Tätigkeit im Werbeatelier von Ernst A. Heiniger und Josef Müller-Brockmann in Zürich
1956 Eröffnung eines eigenen Ateliers
1962 Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule Biel
ab 1964 ausschliessliche Tätigkeit als freischaffende Künstlerin
2011 Retrospektive Nelly Rudin im Haus Konstruktiv in Zürich

Nach dem Besuch des Vorkurses an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel absolviert Nelly Rudin ebendort von 1947 bis 1950 die Grafikfachklasse. Ihre Lehrer waren unter anderem Donald Brun, Theo Eble, Armin Hofmann und Emil Ruder. Anschiessend war sie im renommierten Grafikatelier der J. R. Geigy AG tätig und gestaltete neben Karl Gerstner, Gérard Ifert, Max Schmid und weiteren Grafikerinnen und Grafikern, die dem Swiss Style verpflichtet waren, Verpackungen und Werbebroschüren für das Pharma- und Chemieunternehmen. Früh begann Rudin nebenbei auch mit freikünstlerischen Arbeiten im Stil der konstruktiv-konkreten Kunst. Die Begegnung mit Max Bill beeinflusste ihren Entscheid, 1954 nach Zürich überzusiedeln. Bill wurde zu einem wichtigen Förderer ihres künstlerischen Schaffens. In Zürich war Rudin zunächst in der Agentur von Ernst A. Heiniger und Josef Müller-Brockmann tätig und arbeitete auch für den Werbetexter Hans Neuburg. 1956 machte sie sich mit einem eigenen Büro für grafische Arbeiten selbstständig. Bekannt wurde Rudin unter anderem mit ihrem Plakat für die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) von 1958, das mit seinem strengen Gestaltungsraster der grafischen Moderne huldigt und ein Porträt der zeitgenössischen, autonomen Frau ins Bild setzt. Rudins grafische Arbeiten wurden 1959 in der Zeitschrift “Neue Grafik” ausführlich vorgestellt. 1962 nahm Rudin einen Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule Biel an. Ab 1964 widmete sie sich ausschliesslich der freien Kunst. Viele ihrer Arbeiten entstanden im Stil der rational-abstrakten Formensprache der Zürcher Konkreten. Ab Mitte der 1970er-Jahre fügte Rudin ihrem künstlerischen Schaffen eine eigenständige neue Richtung bei durch das reliefartige Ausgreifen in den Raum und das Verlassen des strengen Regelkorsetts der konstruktiv-konkreten Kunst, so mit ihren Rahmenobjekten oder den frei stehenden Acrylglasobjekten. In der Galerie 58 von Josef Müller-Brockmann in Rapperswil erhielt Rudin 1968 eine erste, äusserst erfolgreiche Einzelausstellung. 2011 würdigte das Haus Konstruktiv in Zürich die Künstlerin mit der grossen Retrospektive “Open Space”, 2013 konnte sie den Grafikpreis der Peter-Kneubühler-Stiftung für ihr Lebenswerk entgegennehmen.

Quellen:
Hofmann, Dorothea, “Die Geburt eines Stils. Der Einfluss des Basler Ausbildungsmodells auf die Schweizer Grafik”, Zürich 2016
www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4001410



verheirateter Name
  • Nelly Loewensberg-Rudin