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Foto: unbekannt
Quelle: Archiv ZHdK
Wilhelm Kienzle
Foto: unbekannt Quelle: Archiv ZHdK
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Wilhelm Kienzle

BiographyWilhelm Kienzle
* 1886 in Basel; † 1958 in Zürich

1901–1903 Schreinerlehre bei Zehnle und Bussinger in Basel
1904/05 Arbeit als Möbelzeichner; Besuch der Gewerbeschule Basel
1905–1908 Volontariat als Kunstschlosser, Gürtler und Ziseleur an der Kunstwerkstätte für Handarbeiten aus Metall der Firma Riggenbach in Basel
1909–1911 Entwurf von Innenausstattungen, Gebrauchsgrafik sowie Möbeln in München
1914–1916 Entwerfer für die Königlich bayerische Hofmöbelfabrik
1916 Rückkehr in die Schweiz; Beitritt zum Schweizerischen Werkbund (SWB)
1918–1951 Leiter der Fachklasse für Innenausbau an der Kunstgewerbeschule Zürich
1927 Mitglied der schweizerischen Gruppe bei der Werkbundausstellung am Stuttgarter Weissenhof; Juror des Wettbewerbs für zeitgenössische einfache Möbel
1928 Gestaltung einer Wohnung für die Ausstellung “Das neue Heim II“ gemeinsam mit seinen Schülern
1931 Teilnahme an der Wohnausstellung in der Siedlung Neubühl in Zürich
1939 Teilnahme an der Landesausstellung in Zürich mit dem Entwurf eines Wohnzimmers für eine musizierende Familie
ab 1950 intensive Beschäftigung mit Mathematik und Geometrie

Wilhelm Kienzle absolvierte in Basel eine Schreinerlehre, arbeitete als Möbelzeichner und erlernte das Metallhandwerk, ehe er 1909 in München selbstständig Innenausstattungen, Gebrauchsgrafiken und Möbel für Handwerk und Industrie entwarf. Nach kurzer Tätigkeit in Peter Behrens Atelier in Berlin arbeitete er als Entwerfer für die Königlich bayerische Hofmöbelfabrik. 1916 kehrte er in die Schweiz zurück und trat in den Schweizerischen Werkbund (SWB) ein. Ab 1918 leitete er die Fachklasse für Innenausbau an der Zürcher Kunstgewerbeschule, wo er zur zentralen Figur für die Entwicklung der Schweizer Wohnungseinrichtung wurde. Bereits 1918 nahm er mit seiner Klasse an der Werkbundausstellung in Zürich teil, 1928 gestaltete er mit seinen Schülern eine Wohnung für die Ausstellung “Das neue Heim II“. Drei Jahre später partizipierte Kienzle an der Wohnausstellung in der Siedlung Neubühl in Zürich, 1939 folgte der Entwurf eines Wohnzimmers für eine musizierende Familie für die Zürcher Landesausstellung. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit war er als freischaffender Gestalter tätig. Seine langlebigen Objekte, die bescheiden im Auftritt und funktional in der Form waren, prägten das Bild der Schweizer Produktlandschaft. So entwickelte er beispielsweise für die Therma AG in Schwanden einen Parabolstrahler. Um 1935 begann die langjährige Freundschaft mit dem Fabrikanten Willi Blattmann aus Wädenswil, als deren Resultat eine Reihe von Produkten für die Blattmann Metallwarenfabrik (MEWA) entstanden, zum Beispiel ein Papierkorb, ein Servi-Tischchen und eine Schuhkippe. Kienzle war auch als Berater für die MEWA-Produktpalette tätig. Um 1950 entstand das von der Wohnbedarf AG vertriebene metallene Telefon-Tischchen, das die Auszeichnung “Die gute Form“ erhielt. Ab 1950 beschäftigte sich Kienzle intensiv mit Mathematik und Geometrie. In diesem Zusammenhang entwickelte er das Legespiel Trigon.

Quellen:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002
Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), “Wilhelm Kienzle“, Reihe Schweizer Design-Pioniere 6, Zürich 1992