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Röthlisberger Schreinerei AG, Gümligen, CH
Röthlisberger Schreinerei AG, Gümligen, CH

Röthlisberger Schreinerei AG, Gümligen, CH

gegründet 1989
Biography1928 Gründung der Schreinerei von Gottfried Soltermann in Gümligen
1950 Eintritt von Ernst Röthlisberger
1951 Gründung der Soltermann und Röthlisberger Möbel und Bauschreinerei
1955–1975 Lizenzhersteller von Knoll International
1977 Lancierung der ersten Edition der Röthlisberger Kollektion
1978 erster Messeauftritt der Röthlisberger Kollektion in Köln
1981 Eintritt von Peter Röthlisberger
1984 Gründung von Ernst Röthlisberger & Co.; Peter Röthlisberger übernimmt die Unternehmensführung; erster Messeauftritt der Röthlisberger Kollektion in Mailand
1989 Umwandlung in die Aktiengesellschaft Röthlisberger Schreinerei AG; Teilnahme am Schweizer Designauftritt Mobilier Suisse im Centre Pompidou in Paris
1994 Teilnahme an der ersten Präsentation von Forum 8 in der Galerie Jamileh Weber in Zürich
1997 Auftritt als Gesamtfirma mit neuem Logo
1998 Ausbau des Unternehmensbereichs Röthlisberger Engineering
2000 Übernahme der Flückiger Holzbau AG
2002 Bezug eines Neubaus in Gümligen
2007 Präsentation der achten Edition der Röthlisberger Kollektion
2012 Neubaus der Manufaktur für die Produktion der Röthlisberger Kollektion; Präsentation der neunten Edition
2013 Aufnahme von Jan Röthlisberger in Geschäftsleitung

1928 gründete Gottfried Soltermann eine Schreinerei in Gümligen, in die Ernst Röthlisberger 1950 durch Heirat mit Leni Soltermann eintrat. Im Jahr darauf wurde die Soltermann und Röthlisberger Möbel und Bauschreinerei gegründet, man verlagerte den Schwerpunkt auf die Bereiche Möbel und Innenausbau. 1955 begann der Betrieb mit der Lizenzproduktion von Tischen und Behältermöbeln für Knoll International, eine Zusammenarbeit, die fast zwanzig Jahre andauerte. Erste Erfahrung mit Designmöbeln und -fachhändlern wurden gesammelt. Mitte der 1970er-Jahre verlor die Firma wegen zu hoher Produktionskosten die Lizenz der Knoll-International-Kollektion nach Frankreich und Italien und geriet dadurch in finanzielle Nöte. Der innovative Hersteller Ernst Röthlisberger suchte daraufhin den Kontakt zu Gestaltern und Gestalterinnen wie Ulrich P. Wieser, Hans Eichenberger, Koni Ochsner, Susi und Ueli Berger sowie Trix und Robert Haussmann, um dekorative Funktionsmöbel für den Individualisten zu kommerzialisieren. Die Kollektion setzte von Anfang an auf das anspruchsvolle Einzelstück. Mit diesem Konzept gelang Ernst Röthlisberger die Sanierung der Firma und gleichzeitig die Schaffung einer Plattform für exklusives Design. 1977 wurde die erste Edition der Röthlisberger Kollektion lanciert. Teil der 31 Einzelmöbel umfassenden Kollektion waren heutige Klassiker wie der Rollladenschrank von Trix und Robert Haussmann und der Mondrian-Schrank von Koni Ochsner. Die Röthlisberger Kollektion feierte ihr internationales Debüt an der Kölner Möbelmesse 1978. Zwei Jahre später kam bereits die zweite Edition auf den Markt, von da an dauerte die Entwicklung einer Serie zwischen drei und fünf Jahren. 1981 trat Peter Röthlisberger in die Schreinerei ein, die ab 1984 als Ernst Röthlisberger & Co. firmierte. Peter Röthlisberger übernahm darin in der dritten Generation die Unternehmensleitung. 1982 wurde die dritte Edition der Röthlisberger Kollektion lanciert. Eines der darin vorgestellten Möbel war der Schubladenstapel von Susi und Ueli Berger, der heute ein Klassiker der Schweizer Designgeschichte ist. In dem Entwurf türmen sich einzelne Schubladen scheinbar ungeordnet übereinander, wobei die Holzmaserung des Palisanderschichtholzes die skulpturale Wirkung des Möbels noch verstärkt. 1989 wurde die Kollektivgesellschaft in die Aktiengesellschaft Röthlisberger Schreinerei AG umgewandelt. Im selben Jahr nahm das Unternehmen am Schweizer Designauftritt im Centre Pompidou in Paris teil. Anlässlich der Lancierung der sechsten Edition der Röthlisberger Kollektion 1997 trat die Gesamtfirma mit einem neuem Logo auf. Der Kofferschrank Shell, den Ubald Klug 1997 für das Unternehmen entwarf, gewann 1998 und 1999 mehrere internationale Designpreise. Das Möbel öffnet sich wie ein Überseekoffer und wiegt nur 28 Kilogramm. 1998 wurde der Unternehmensbereich Röthlisberger Engineering zur Entwicklung und Planung komplexer Lösungen für Architekten ausgebaut und auf CAD umgestellt. 2002 realisierte das Unternehmen in Gümligen einen Neubau für Planung, Engineering, Produktion, Administration mit einem Showroom, 2012 zog die Produktion der Röthlisberger Kollektion in ein neues Gebäude. 2007 wurde die achte Edition der Röthlisberger Kollektion präsentiert, die mit zahlreichen internationalen Designpreisen ausgezeichnet wurde. In der 2012 präsentierten neunten Edition gewann das Möbel Etage von Moritz Schmid den Design Preis Schweiz in der Kategorie Furniture Design und wurde auch mit dem Eidgenössischen Preis für Design ausgezeichnet. Röthlisberger gelang es immer, mit der Kollektion Designer an die Firma zu binden. So blieben Susi und Ueli Berger dem Haus über Jahrzehnte hinweg verbunden, ebenso Hans Eichenberger, Robert und Trix Haussmann sowie Koni Ochsner. Ende der 1980er-Jahre stiessen Designer wie Silvio Schmed und Stefan Zwicky hinzu. In den 1990er-Jahren folgten Ubald Klug sowie Urs und Carmen Greutmann Bolzern. Ab der Jahrtausendwende ergänzten wiederum jüngere Designer wie Atelier Oï, Tomoko Azumi, Hanspeter Steiger und schliesslich Moritz Schmid das Unternehmen.

Quellen:
Ernst, Meret, “Auftritt der Möbel: Röthlisberger Kollektion – 30 Jahre Erfolgsgeschichte“, in: Hochparterre 22/2009
Rüegg, Arthur (Hg.): “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002
www.roethlisberger.ch/


andere Schreibweise
  • Roethlisberger Schreinerei AG, Guemligen, CH
  • Rothlisberger Schreinerei AG, Gumligen, CH
anderer Name
  • Röthlisberger Innenausbau, Gümligen, CH
vorheriger Name
  • Ernst Röthlisberger & Co., Gümlingen, CH