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Foto: I&I-Fotografie, Zürich
Quelle: Alfredo Häberli
Alfredo Häberli
Foto: I&I-Fotografie, Zürich Quelle: Alfredo Häberli
Foto: I&I-Fotografie, Zürich Quelle: Alfredo Häberli

Alfredo Häberli

CH, geboren 1964
BiographyAlfredo Häberli
* 1964 in Buenos Aires

1977 Umzug in die Schweiz mit der Familie
1986–1991 Industriedesign-Studium an der Höheren Schule für Gestaltung Zürich
seit 1988 Zusammenarbeit mit dem Museum für Gestaltung als Ausstellungsarchitekt
1991 Diplompreis; Auszeichnung der Diplomarbeit durch den Berufsverband der Schweizer Industrial Designer (SID); Stipendium der IKEA Stiftung
1993–1999 Atelier für Design Development in Zürich (bis 1999 gemeinsam mit Christophe Marchand)
seit 1993 Vortragstätigkeit, Gastprofessuren an den Schulen für Gestaltung Zürich und Basel
1994 Leistungspreis der Hochschule für Gestaltung Zürich
1998 Roter Punkt für innovatives Design des Design-Zentrums Nordrhein-Westfalen
2000 Gründung von Alfredo Häberli Design Development Atelier in Zürich
2005 Design Preis Schweiz in der Kategorie Market für das Kindergeschirr Kidsʼ Stuff
2006 Ehrengast der Biennale Interieur in Kortrijk (BE)
2008 Retrospektive “SurroundThings“ im Museum für Gestaltung Zürich
2009 Auszeichnung als A&W-Designer des Jahres 2009 auf der IMM in Köln
seit 2009 Kurator der Atelier-Pfister-Kollektion von Möbel Pfister
2013 European Hotel Design Award für Interior Design of the Year in der Kategorie Café or All Day Dining für das 25hours Hotel Zürich West
2014 Schweizer Grand Prix Design

Alfredo Häberli, der als 13-Jähriger mit seiner Familie von Argentinien in die Schweiz kam, konzipiert Ausstellungen, Architektur und entwirft für die Möbel- und Produktindustrie.. Nach einer Lehre als Hochbauzeichner besuchte er die Fachkasse für Produktdesign und Innenarchitektur an der Höheren Schule für Gestaltung Zürich. Seine Diplomarbeit gewann den Diplompreis der Höheren Schule für Gestaltung sowie ein Stipendium der IKEA-Stiftung zum Thema “Ökologie als Entwurf“. Von 1993 bis 1999 arbeitete Häberli in Ateliergemeinschaft mit Christophe Marchand. In dieser Zeit entstanden der Klapptische Move-it für Thonet und das Regalsystem Sec für Alias. Im Jahr 2000 machte sich Alfredo Häberli selbstständig und gründete das Atelier Alfredo Häberli Design Development Atelier in Zürich. Zu seinen Kunden zählen Alias, BD Barcelona, Camper, De Sede, Georg Jensen, Iittala, Kvadrat, Luceplan, Moroso, Schiffini und Vitra. Seine Entwürfe zeichnen sich durch dreidimensional geführte Linien und ausgesuchte Farbkombinationen aus. 2005 entwarf Häberli für Alias das Sofa TT, das leicht und dünn ist wie ein Stuhl und doch bequem wie ein herkömmliches Sofa. Die Innovation liegt in einer tragenden Schale aus acht Millimeter starkem Polyurethan, die Häberli zusammen mit einem Ingenieur von Alias entwickelt hat. Zwei Jahre zuvor hatte er bereits für Alias den linearen Segesta-Stuhl entworfen. Auch sein Sessel Nais (2004) für Classicon, der in der Tradition der Drahtstuhl-Klassiker von Charles und Ray Eames oder Harry Bertoia steht, setzt auf die Linie. Häberlis Neuinterpretation des Ohrensessels Take a Line for a Walk (2003) für Moroso strahlt grosse visuelle Kraft aus. Sein bislang erfolgreichstes Produkt entstand für die schwedische Porzellanmanufaktur Rörstrand (heute Teil der Iittala-Gruppe): Beim gestreiften Geschirr Origo (2000) fügt sich nicht die Tasse in eine kreisrunde Vertiefung des Untertellers ein, der Designer verpasste vielmehr allen Tellern eine Noppe, auf die die Gefässe gestülpt werden. Häberli wollte bei Origo mit möglichst wenig Teilen auskommen, daher ist das kleinste “Gefäss“ mal Espressotasse, mal Eierbecher. Seit 2009 ist Häberli Kurator der Atelier-Pfister-Linie von Möbel Pfister. Die Kollektionsstücke werden von Schweizer Gestalterinnen und Gestaltern wie Lela Scherrer, Frédéric Dedelley, Atelier Oï und Nicolas Le Moigne entworfen. Zur fünften Edition (2014) hat Häberli selbst auch Entwürfe für eine Bettwäsche-Garnitur und eine Tischkollektion beigesteuert. Häberli gestaltete auch einige Ausstellungen im Museum für Gestaltung Zürich. Bereits während seiner Ausbildung konzipierte er zusammen mit Claude Lichtenstein “Bruno Munari. Far vedere lʼaria“ (1995) und gestaltete 1999 das Schaulager der Designsammlung, 2005 entwarf er die Szenografie der Ausstellung “Take Away. Design der mobilen Esskultur“. Für das Kunsthaus Zürich gestaltete Häberli 2008 die Schau “Shifting Identities“. Im Jahr 2000 entwarf Häberli das Interieur des Sushi-Lokals Ginger in Zürich und kreierte dafür den Stuhl Ginger, der bei BD Barcelona produziert wird. Für die Schuhmarke Camper richtete Häberli verschiedene Shops ein, unter anderem in Barcelona, Rom und Zürich, für den Textilhersteller Kvadrat gestaltete er den Showroom in Mailand. Häberli war für das Interior Design des 2012 eröffneten 25hours Hotels in Zürich West verantwortlich – sein bisher komplexestes Projekt, für das rund 60 neue Produkte entstanden, von der Türklinke über den Kleiderbügel und die Leuchten bis hin zum Teppich. Seine Vortragstätigkeit führte Häberli seit 1993 unter anderem nach Córdoba und Barcelona, 1994 war er Gastprofessor an der Schule für Gestaltung Zürich, 1998 an der Schule für Gestaltung Basel. Häberli erhielt für sein umfangreiches Werk zahlreiche Auszeichnungen, so war er 2006 Ehrengast der Möbelmesse im belgischen Kortrijk, 2008 ehrte ihn das Museum für Gestaltung Zürich mit einer Retrospektive, 2009 wurde er in Köln als A&W-Designer des Jahres ausgezeichnet. 2014 erhielt Häberli den Schweizer Grand Prix Design des Bundesamt für Kultur (BAK). “Spiel, Verantwortung und technische Raffinesse: sein effizienter Umgang mit Materialien, innovativ im Einsatz von neuen Technologien, vereint sich mit einer Formensprache, die sich immer wieder an aktuellen Zeitströmungen orientiert“, so urteilte die Jury der Designkommission.

Quellen:
CV und Interview mit Alfredo Häberli,
Achermann, Beda, Alfredo Häberli (Hg.), “Alfredo Häberli Design Live“, Basel 2006
Ernst, Meret, Christian Eggenberger (Hg.), “Design Suisse“, Zürich 2006


andere Schreibweise
  • Alfredo Haeberli
  • Alfredo Haberli
anderer Name
  • Alfredo Walter Häberli