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Foto: David Seymour	
Quelle: magnumphotos.com
Sigfried Giedion
Foto: David Seymour Quelle: magnumphotos.com
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Sigfried Giedion

CH, 1888 - 1968
BiographySigfried Giedion
* 1888 in Prag; † 1968 in Zürich

1922 Promotion in Kunstgeschichte
1928 Mitinitiator des Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM); Publikation von “Bauen in Frankreich, Eisen, Eisenbeton“
1928–1956 Generalsekretär der CIAM
1929 Publikation der Schrift “Befreites Wohnen“
1931 Gründung der Wohnbedarf AG in Zürich gemeinsam mit Werner Max Moser und Rudolf Graber
1932 Berater der BAG Bronzewarenfabrik AG in Turgi
1934/35 Leiter der Technischen Stelle der Wohnbedarf AG in Zürich
1935/36 Bauherr der Versuchshäuser von Marcel Breuer sowie Alfred und Emil Roth am Zürichberg
1938/39 Universitätslehrer an der Harvard University in Cambridge/Massachusetts
1941 Publikation von “Space, Time and Architecture“
1946 Berufung als Dozent an die ETH Zürich
1948 Publikation der Studie “Mechanization Takes Command“

Sigfried Giedion studierte zuerst Maschinenbau und danach Kunstgeschichte, unter anderem bei Heinrich Wölfflin, bei dem er 1922 promovierte. Der Besuch der Bauhaus-Woche im Jahr darauf prägte ihn entscheidend. In der Folge wurde Giedion zu einem der prominentesten Propagandisten und Historiker der modernen Architekturbewegung weltweit. Im Juni 1928 initiierte er gemeinsam mit Le Corbusier und Hélène de Mandrot die Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM), denen er bis zu ihrer Auflösung 1959 als Generalsekretär vorstand. Neben seiner publizistischen Tätigkeit und der Arbeit für den CIAM war Giedion zeit seines Lebens vielfältig kulturpolitisch tätig. 1929 propagierte er mit der Schrift “Befreites Wohnen“ einen konsequent modernen Wohnstil. Die Möbel dafür lieferte die zwei Jahre später von Giedion, Werner Max Moser und Rudolf Graber gegründete Wohnbedarf AG in Zürich. 1932 war Giedion Berater der Bronzewarenfabrik BAG Turgi. Gemeinsam mit Hin Bredendieck entwickelte er dort unter anderem die Indi-Leuchte. Auch für die Embru-Werke in Rüti engagierte sich Giedion. 1935/36 liess er sich von Alfred und Emil Roth sowie Marcel Breuer im Zürcher Doldertal zwei Mehrfamilienhäuser erbauen. Als Initiator, Theoretiker und Propagandist des Neuen Bauens verschaffte sich der Kunsthistoriker international Gehör. Seine Schriften zählten bald zu den Standardwerken moderner Architekturgeschichte. 1938/39 begannen – mit den Charles Eliot Norton Lectures an der Harvard University – Giedions Aktivitäten als Universitätslehrer. 1941 erschien “Space, Time and Architecture“, Giedions zentrales Buch zur Architekturgeschichte. Der durch Le Corbusier vermittelten Lehrtätigkeit in den USA folgte 1946 die Berufung als Dozent an die ETH Zürich. Zwei Jahre später veröffentlichte er die kulturhistorische Studie “Mechanization Takes Command“. Bis Mitte der 1960er-Jahre war Giedion abwechselnd in Harvard und an der ETH Zürich tätig.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002