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Foto: unbekannt
Quelle: Vetter, Peter, Katharina Leuenberger, Meike Eckstein (Hg.), «Kein Stil…
Hans Looser
Foto: unbekannt Quelle: Vetter, Peter, Katharina Leuenberger, Meike Eckstein (Hg.), «Kein Stil. Ernst Keller (*1891–†1968), Lehrer und Pionier des Swiss Style.», Zürich 2017
Foto: unbekannt Quelle: Vetter, Peter, Katharina Leuenberger, Meike Eckstein (Hg.), «Kein Stil. Ernst Keller (*1891–†1968), Lehrer und Pionier des Swiss Style.», Zürich 2017

Hans Looser

BiographyHans (Hannes) Looser
* 1919 in Zürich; † 1988 in Herrliberg

um 1934–1938 Besuch der Fachklasse für Grafik an der Kunstgewerbeschule Zürich
ab 1945 Arbeit im eigenen Atelier in Zürich
1953 Gründung der Hans Looser AG Werbeagentur in Zürich
1964 gemeinsam mit Dr. Rudolf Farner verantwortlich für den Pavillon “Wehrhafte Schweiz” an der Expo 64 in Lausanne

Hans Looser absolvierte seine Ausbildung in der Fachklasse für Grafik bei Ernst Keller an der Kunstgewerbeschule in Zürich und schloss diese 1938 ab. Nachdem er sich während mehreren Jahren mit illustrativen Plakaten für unterschiedliche Auftraggeber profilieren konnte, eröffnete er 1953 seine eigene Werbeagentur. Diese sollte sich rasch zu einer der bedeutendsten in der Schweiz entwickeln. In einer Arbeitsgemeinschaft mit Dr. Rudolf Farner erstellte und betrieb Looser an der Expo 64 in Lausanne den Pavillon “Wehrhafte Schweiz”. Gemeinsam mit dem amerikanischen Regisseur John Fernhout zeichnete Farner-Looser Films auch verantwortlich für den umstrittenen gleichnamigen Kurzfilm, der den Wehrwillen der Schweizer Bevölkerung rühmte.
Neben der Plakatgestaltung war Looser vor allem im Bereich der Modeillustration tätig und verbuchte dort seine grössten Erfolge. Zahlreiche Modezeichnungen, Modeausstellungen an der MuBa (Mustermesse Basel), die Vorführung von Mode und Uhren an den Weltausstellungen in Brüssel und Montreal zeugen davon. 1985 zog sich Looser zurück und schuf in seinen letzten Lebensjahren, trotz schwerer Krankheit, ein beeindruckendes malerisches Werk in seinem Atelier in der Mühle Tiefenbrunnen in Zürich. Dieses lässt sich keinem konkreten Stil zuordnen, sondern belegt seine Experimentierlust noch im Alter. Looser schuf einige eindrückliche Selbstbildnisse, hinterliess aber auch fantastische und konkrete Arbeiten und übte sich in der Kalligrafie.
In der Frühzeit seiner Tätigkeit als Plakatgestalter entwarf Looser einige Produktplakate im zeittypischen Stil der detailgetreuen neuen Sachlichkeit. Die Produktverpackung von Astra-Fett erweckte er im Stil des Fotorealismus zum Leben. Seine Virtuosität als Modeillustrator kommt hingegen in Plakaten für die Tuch AG oder die Swissair zum Ausdruck. In den 1960er-Jahren ersetzte die Fotografie allmählich die Illustration. Looser machte sich zunehmend als raffinierter Werber einen Namen, der mit modernen Marketingstrategien vertraut war sowie Bild- und Wortwitz geschickt verband. Seine Kampagnen für Volkswagen oder Gauloises zeugen davon.

Quellen:
Vetter, Peter, Katharina Leuenberger, Meike Eckstein (Hg.), “Kein Stil. Ernst Keller (*1891–†1968), Lehrer und Pionier des Swiss Style”, Zürich 2017
Rotzler, Willy, Fritz Schärer, Karl Wobmann, “Das Plakat in der Schweiz”, Schaffhausen 1990