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Hugo Laubi, Selbstporträt, 1911
Quelle: Bettina Laubi
Hugo Laubi
Hugo Laubi, Selbstporträt, 1911 Quelle: Bettina Laubi

Hugo Laubi

CH, 1888 - 1959
BiographyHugo Laubi
* 1888 in Zürich; † 1959 in Zürich

1908‒1910 Besuch der Kunstgewerbeschule München
1910 Studienaufenthalt in Paris
1911 Studien- und Arbeitsaufenthalt in London
1912‒1914 Fortsetzung des Studiums in Paris
1918 Anstellung als künstlerischer Leiter bei der Druckerei Gebr. Fretz in Zürich
1920 Aufenthalt in Philadelphia und in New York
ab den 1920er-Jahren Zusammenarbeit mit der Satirezeitschrift "Nebelspalter"

Der gebürtige Zürcher Hugo Laubi entpuppte sich als früher Kosmopolit. Nach einer Lehre als Drucker und Lithograf besuchte er 1908 die Kunstgewerbeschule in München, um anschliessend in Paris weiter zu studieren. 1911 fand Laubi als junger Grafiker sein erstes Auskommen in London, von 1912 bis 1914 wurde er erneut in Paris ansässig. 1918 erhielt er in einer der damals bedeutendsten Zürcher Druckereien, jener der Gebrüder Fretz, eine Anstellung als künstlerischer Leiter. 1920 hielt sich Laubi in Philadelphia in den USA auf.
Neben der Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker war Laubi auch als Illustrator und Kunstmaler aktiv. Seine Öl- und Temperabilder zeigen zumeist souverän erfasste Landschaftsräume und weisen eine grosse Nähe zu seinen Tourismusplakaten auf. Aus den 1920er-Jahren datiert der erste Kontakt mit dem "Nebelspalter". Laubi begann eine intensive Zusammenarbeit mit der Satirezeitschrift, die bis zu seinem Tod andauerte. Er zeichnete viele humoristische Bilder und etliche Titelbilder für den "Nebelspalter". Neben Buchillustrationen, so zu Daniel Defoes "Robinson Crusoe", ist Laubi einem breiten Publikum vor allem mit seinen Illustrationen zur Kinderbuchserie "Ringgi und Zofi" des Ringierverlags bekannt geworden. Der Journalist Ringgi, eine Anspielung auf Ringier, erlebt darin gemeinsam mit seinem Dackel Zofi, eine Anspielung auf Zofingen, Sitz des Verlagshauses, bei Reisen rund um den Globus vielerlei Abenteuer. Von 1948 bis 1965 erschienen 18 broschierte Hefte mit Versen von Fridolin Tschudi und Gerti Egg.
In seinem Plakatschaffen für die unterschiedlichsten Auftraggeber fand Laubi immer wieder neue gestalterische Zugriffe. Plakate für Pferderennen beweisen seine Meisterschaft in der lebendigen Erfassung der Tiere in Bewegung. Für Bally und PKZ warb er oftmals mit humoristisch-erzählerischen Plakaten, die in ihrer Haltung der Basler Schule nahestehen. In wieder anderen Plakaten setzte er dem guten Schweizer Bürger ein Denkmal, so im bekannten Türler-Plakat: Der Türler-Mann wurde zum internationalen Markenzeichen des Uhrenunternehmens und verkörpert par excellence Qualität und Seriosität. Eines von Laubis frühsten Plakaten gehört auch zu seinen bekanntesten, sein Plakat für das legendäre Zürcher Odeon. Stilistisch ist es aufgrund seiner grafischen und farblichen Reduktion paradoxerweise eine der modernsten Arbeiten Laubis und unterscheidet sich von seiner malerisch-illustrativen Haltung in den rund 60 weiteren Plakaten, die er schuf.

Quelle:
http://cyranos.ch/laub01-d.htm