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Foto: Bettmann / Getty Images
Quelle: www.greelane.com/ca/humanities/výtvarné-umění/biography-…
Käthe Kollwitz
Foto: Bettmann / Getty Images Quelle: www.greelane.com/ca/humanities/výtvarné-umění/biography-of-kathe-kollwitz-4774977/
Foto: Bettmann / Getty Images Quelle: www.greelane.com/ca/humanities/výtvarné-umění/biography-of-kathe-kollwitz-4774977/

Käthe Kollwitz

DE, 1867 - 1945
BiographyKäthe Kollwitz
* 1867 in Königsberg, Ostpreussen (heutiges Kaliningrad, Russland); † 1945 in Moritzburg, Deutschland

ab 1881 Privater Kunstunterricht in Königsberg
1886/87 Kunststudium an der Damenakademie des Vereins der Berliner Künstlerinnen
1888 Fortsetzung des Studiums an der Damenakademie des Künstlerinnen-Vereins München
1890 Heirat mit Karl Kollwitz; Niederlassung in Berlin
1898 Fertigstellung des Grafikzyklus “Ein Weberaufstand“; Ausstellung an der Grossen Berliner Kunstausstellung
1898–1903 Lehrauftrag für Zeichnung und Radierung an der Damenakademie des Vereins der Berliner Künstlerinnen
1899 Beitritt zur Berliner Secession
1901–1908 Arbeit an der Grafikfolge “Bauernkrieg“, 1908 veröffentlicht
1904 Parisaufenthalt, Besuch der Bildhauerklasse an der Académie Julien
1906 Erstes Plakat für die Deutsche Heimarbeits-Ausstellung
1907 Erhalt des Villa- Romana-Preises; Studienaufenthalt in Florenz
1908–1911 Regelmässige Veröffentlichung von Zeichnungen im “Simplicissimus“
1914 Kriegstod des Sohns Peter
1919 Berufung an die Preussische Akademie der Künste in Berlin
1924 Veröffentlichung der Grafikmappe “Krieg“
1927 Reise in die Sowjetunion anlässlich des zehnten Jahrestags der Oktoberrevolution
1928–1933 Leitung der Meisterklasse für Grafik an der Preussischen Akademie der Künste
1936 Faktisches Ausstellungsverbot
1942 Kriegstod des Enkels Peter
1943 Flucht aus Berlin

Käthe Kollwitz wurde von ihren Eltern früh künstlerisch und literarisch gefördert. Bereits mit 14 Jahren erhielt sie privaten Kunstunterricht. 1886 absolvierte sie an der Damenakademie in Berlin ein einjähriges Studium beim Schweizer Maler Karl Stauffer-Bern, der insbesondere ihr Zeichentalent förderte. 1888 setzte Kollwitz ihr Studium in München an der dortigen Damenakademie fort, als Schülerin von Ludwig Herterich. 1890, nach der Heirat mit dem Arzt Karl Kollwitz, übersiedelte sie nach Berlin. Die Wohnung am Prenzlauer Berg diente als Arztpraxis, Atelier und Wohnsitz. Die Patient:innen von Karl Kollwitz, die vorwiegend aus der Arbeiter:innenschicht stammten, wurden nun zu Käthe Kollwitz bevorzugten Modellen. 1892 und 1896 wurden die Söhne des Paars geboren. Im Jahr 1893 erlebte Käthe Kollwitz die Uraufführung von Gerhard Hauptmanns Drama “Die Weber“ und begann unter diesem Eindruck mit der Arbeit an ihrem ersten Grafikzyklus, der 1889 fertiggestellt und ausgestellt wurde. Die schweren Bedingungen der Arbeiter:innenklasse verband Kollwitz in ihrem Zyklus mit einem unmittelbaren Gegenwartsbezug. Mit diesem Zyklus stellte sich der erste grosse Erfolg für Kollwitz ein. 1901 begann sie mit einer Grafikfolge zum Bauernkrieg, die 1908 veröffentlicht wurde. Während eines längeren Paris-Aufenthalts 1904 besuchte Kollwitz die Académie Julien und setzte sich dort auch mit der Bildhauerei auseinander. 1906 entwarf Kollwitz ihr erstes Plakat, welches die Deutsche Heimarbeits-Ausstellung bewarb. Ebenso wie in ihren 13 weiteren Plakaten stand auch hier ihr sozialpolitisches Engagement im Zentrum. Die Verleihung des Villa-Romana-Preises ermöglichte Kollwitz 1907 einen mehrmonatigen Studienaufenthalt in Florenz. Nach ihrer Rückkehr veröffentlichte sie von 1908 bis 1911 Zeichnungen im “Simplicissimus“ und blieb auch hier ihrem Thema treu, der Darstellung des Arbeiter:innenmilieus. 1914 fiel der Sohn Peter 18-jährig an der Front. Von da an nahm das Thema Tod einen wichtigen Raum in ihrem Schaffen ein, dargestellt in einer Weise, die über das persönliche Schicksal hinausging, ebenso das Antikriegs-Engagement. Kollwitz’ Mahnmal gegen den Krieg mit den beiden Monumentalfiguren der trauernden Eltern wurde nach langem Ringen um die Form 1932 vollendet. Schon 1924 veröffentlichte sie ihre Mappe “Krieg”, die sich ganz auf das Leiden der Frauen im Krieg konzentriert. Ein starkes pazifistisches Bekenntnis sind auch Kollwitz’ Antikriegs-Plakate, bis heute Ikonen der Friedensbewegung. 1919 wurde Kollwitz als erste Frau an die Preussische Akademie der Künste in Berlin berufen, 1928 übernahm sie dort die Meisterklasse für Grafik. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialist:innen wurde sie 1933 zum Rücktritt gezwungen, 1936 erhielt sie ein inoffizielles Ausstellungsverbot, 1937 wurden ihre Werke aus vielen Museen im Kontext der zentralen Aktion “Entartete Kunst” entfernt. Nach dem Tod ihres Mannes 1940 und dem Kriegstod des Enkels Peter 1942 veröffentlichte Kollwitz 1942 ihre letzte grafische Arbeit mit dem Titel “Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden”. 1943 floh sie aus Berlin nach Nordhausen, 1944 nach Moritzburg.

Quellen:
Breuer, Gerda, Julia Meer (Hg.), “Women in Graphic Design 1890–2012”, Berlin 2012
Breuer, Gerda, “Her Stories in Graphic Design. Dialoge, Kontinuitäten, Selbstermächtigungen. Grafikdesignerinnen 1880 bis heute“, Berlin/Boston 2023
Hülsewig-Johnen, Jutta, “Käthe Kollwitz. Das Bild der Frau”, Bielefeld 1999


andere Schreibweise
  • Kathe Kollwitz
  • Kaethe Kollwitz