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Foto: Thomas Cugini
Quelle: Annemarie Verna Galerie
Andreas Christen
Foto: Thomas Cugini Quelle: Annemarie Verna Galerie
Foto: Thomas Cugini Quelle: Annemarie Verna Galerie

Andreas Christen

CH, 1936 - 2006
BiographyAndreas Christen
* 1936 in Bubendorf; † 2006 in Zürich

ab 1960 nach der Ausbildung an der Fachklasse für Produktform an der Kunstgewerbeschule in Zürich freiberuflich tätig
ab 1964 zahlreiche seiner Entwürfe werden von der Firma Lehni in Dübendorf produziert
ab 1967 Entwürfe für Knoll International Bürosysteme
1968 Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis für Literatur und Kunst
1967 Teilnahme an der Biennale in São Paulo
1969 Teilnahme an der ersten Biennale in Nürnberg
1971/72 Dozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg
1981 Juror beim Rat für Formgebung in Frankfurt am Main
1989–1996 Präsident der Eidgenössischen Kommission für angewandte Kunst

Wie viele Gestalter seiner Generation war Andreas Christen sowohl als Designer als auch als Künstler und Plastiker tätig. Um beide Tätigkeiten unabhängig voneinander ausüben zu können, unterhielt er in Zürich zwei Ateliers. Als Konstruktivist wurde er 1968 mit dem renommierten Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis ausgezeichnet, ab Ende der 1960er-Jahre war Christens Werk in zahlreichen internationalen Ausstelllungen vertreten. Auch als Designer war er ähnlich erfolgreich: Noch während seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich entstand sein erstes Produkt, eine Stehleuchte. 1960 eröffnete er sein eigenes Designbüro, sein Stapelbett aus Kunststoff verhalf ihm zu ersten Erfolgen. Schon früh experimentierte er mit Aluminium und Kunststoff. So zählen Christens Kunststoffmöbel der 1960er-Jahre zu den Pionierarbeiten auf diesem Gebiet: 1960 entstand das stapelbare Bett aus Glasfaserpolyester, 1964 folgte der Schrank Polyesterbox. Ebenfalls 1964 entwarf Christen für die Firma Lehni ein Aluminium-Bücherregal. Mit diesem ersten Ganzmetall-Bücherregal für den Wohnbereich schuf er einen Klassiker, dessen Erfolg bis heute ungebrochen ist. Christens Entwürfe beruhen auf präzisen produktionstechnischen Überlegungen sowie hohen Qualitätsansprüchen. Mit ihrer reduzierten Formgebung korrespondieren sie mit seiner künstlerischer Haltung. Dem Regal wurden bald weitere Möbel zur Seite gestellt, so unter anderem das Lehni-Bett (1982). Christens Werk umfasst neben Tischen, Stühlen und Schränken aus Aluminium auch ein Bürosystem, das ganz auf die funktionellen Gebote von Büroeinrichtungen ausgerichtet ist.

Quellen:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002
Strauss, Dorothea (Hg.), “Andreas Christen. Zwischen Malerei und Objekt“, Ausstellungskatalog Haus Konstruktiv in Zürich, Heidelberg 2008