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Foto: Christa Lüthi
Quelle: https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/265774
Heinz Jost
Foto: Christa Lüthi Quelle: https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/265774
Foto: Christa Lüthi Quelle: https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/265774

Heinz Jost

CH, 1934 - 1997
BiographyHeinz Jost
* 1934 in Bern; † 1997 in Bern

1950er-Jahre Besuch der Kunstgewerbeschule Biel, anschliessendes Volontariat am Stadttheater Bern
1959 Anstellung als leitender Grafiker der Kaffee- und Lebensmittelfirma Merkur
1966 Eröffnung eines eigenen Grafikateliers in Bern

Heinz Jost absolvierte eine vierjährige Ausbildung an der Bieler Kunstgewerbeschule und arbeitete anschliessend als Volontär im Malersaal am Stadttheater Bern. Während seines zweijährigen Volontariats entwarf er Bühnenbilder und Prospekte, gestaltete aber auch schon erste Plakate. Der Grafiker Hugo Wetli, der zu Josts wichtigstem Lehrmeister werden sollte, holte Jost später nach Olten. Hier übernahm er in einem Herrenbekleidungsgeschäft die Verantwortung für die Schaufensterdekoration und erlernte autodidaktisch das Siebdruckhandwerk. 1959 erhielt Jost eine Anstellung als leitender Grafiker der Kaffee- und Lebensmittelfirma Merkur. 1966 schliesslich eröffnete er in Bern sein eigenes Atelier und widmete sich fortan vor allem dem Kulturplakat. Das Stadttheater Bern wurde zum wichtigsten Auftraggeber Josts, aber auch für die Bernische Musikgesellschaft schuf er zahlreiche Plakate.
Grafisch-typografische Verknappung kennzeichnen Josts frühste Plakate. Auch spätere Arbeiten, beispielsweise jene für die Bernische Musikgesellschaft, leben von der geometrischen Reduktion. Für seine charakteristischen Theaterplakate entwickelte Jost hingegen einen sehr persönlichen Stil. Als individuelle Interpretation der Theaterstücke fasste er den Inhalt als pars pro toto in einem prägnanten Bild zusammen. Josts erzählerische Illustrationen sind oft nur zweifarbig gehalten und entstehen meist ganz aus der Fläche heraus. Sie erinnern damit auch an den japanischen Holzschnitt. Manchmal übernimmt auch die Linie die Regie. In diesen detailreichen, realistischen Plakaten beweist sich stärker Josts zeichnerisches Talent. Die Fotografie setzte Jost nur vereinzelt und meist nur als Versatzstück in collageartiger Anordnung neben grafischen, typografischen und illustrativen Elementen ein. Neben seinen Theaterplakaten bleibt von Josts Schaffen vor allem auch sein ironisch-kritischer Kommentar zur Jubiläumsfeier für 700 Jahre Eidgenossenschaft in Erinnerung mit dem sprechenden Titel: “Sinkendes Schweizer Gipfeli”.

Quelle:
Moos, Rolf, “Heinz Jost – Auf dem Reissbrett: Theaterplakate, Konzertplakate, Zeichnungen”, Bern 1994
www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=12468884