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Foto: unbekannt
Quelle: bernerzeitung.ch
Ueli Berger
Foto: unbekannt Quelle: bernerzeitung.ch
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Ueli Berger

CH, 1937 - 2008
BiographyUeli Berger
* 1937 in Bern; † 2008 in Bern

1960–61 nach einer Malerlehre Arbeit im Büro des Innenarchitekten Hans Eichenberger
1961 Eidgenössisches Stipendium für angewandte Kunst
1962 Heirat mit Susi Wyss
ab 1962 enge Zusammenarbeit mit Susi Berger im Bereich Möbelentwurf und Kunst; Arbeit als Maler, Bildhauer, Zeichner und Designer
1965–69 Leiter der Design- und Entwicklungsabteilung der Firma Troesch Sanitär in Bern
1967/68 Kunststipendium des Kantons Bern
1961/70/71 Eidgenössisches Stipendium für angewandte Kunst
1982 Lehrauftrag für plastisches Gestalten an der ETH Zürich
1987–93 Mitbegründer und Lehrbeauftragter der Fachklasse für freie Kunst an der Schule für Gestaltung in Bern
1993 Werkretrospektive im Centre PasquArt in Biel und im Musée d’art et d’histoire in Neuenburg
2001–02 Lehrauftrag an der Ecole cantonale d’art du Valais
2010 Ehrung des Lebenswerks von Susi und Ueli Berger mit dem Grand Prix Design des Bundesamts für Kultur

Der vielseitig tätige Ueli Berger war als Maler, Bildhauer, Zeichner und Designer Autodidakt. Nach einer Malerlehre knüpfte er Kontakte zur Berner Kunstszene und arbeitete im Büro von Hans Eichenberger. Dreimal gewann er das Eidgenössische Stipendium für angewandte Kunst. Er arbeitete in unterschiedlichen Architekturbüros, leitete die Design- und Entwicklungsabteilung bei der Firma Troesch Sanitär und beteiligte sich immer wieder an Kunstausstellungen. Als Mitglied der Avantgarde-Gruppe Bern 66 fand seine künstlerische Arbeit international Beachtung. Seit Beginn der 1970er-Jahre beschäftigte er sich auch mit Interventionen an Gebäuden und im öffentlichen Raum, gefolgt von Videoinstallationen. Mit seiner Frau Susi Berger war er in enger künstlerischer Zusammenarbeit verbunden. Die raffinierten und zugleich stets zweckmässigen Möbelentwürfe des Gestalterpaars haben Schweizer Designgeschichte geschrieben. Beide waren am Funktionalismus geschult und wurden von dem Wunsch angetrieben, Möbel nach ihren ungewöhnlichen Vorstellungen zu entwerfen. Mit Ironie und Fantasie sowie viel Gespür für Materialität und Formen entwickelten sie Objekte wie den Soft Chair (1967) oder die Wolkenlampe (1970) – heute Klassiker, die noch immer hergestellt oder in der Designszene hoch gehandelt werden. Für die Wolkenlampe benutzten sie 1970 die damals neue Technologie der Vakuumverformung von Kunststoffen, um aus tradierten Formen auszubrechen. Der Schubladenstapel (1981) aus Palisanderholz für Röthlisberger ist eines der bekanntesten Möbel der Bergers. Sieben unterschiedlich grosse und unregelmässig angeordnete Schubladen sind darin verschraubt. Susi und Ueli Berger haben in ihrem fast vierzigjährigen gemeinsamen Schaffen auch – zusammen und getrennt – in anderen Bereichen des Designs und der Kunst gearbeitet.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), "Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert", Basel/Boston/Berlin 2002