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Foto: unbekannt
Quelle: Archiv ZHdK
Hans Bellmann
Foto: unbekannt Quelle: Archiv ZHdK
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Hans Bellmann

CH, 1911 - 1990
BiographyHans Georg Bellmann
* 1911 in Turgi; † 1990 in Wiggwil

1931–1933 Studium am Bauhaus in Dessau und Berlin
1934–1938 Mitarbeit in der Zürcher Wohnbedarf AG
1939 Einbürgerung in der Schweiz
1939–1945 Mitarbeit in verschiedenen Architekturbüros in Zürich, Lugano und Bern
1944 Entwurf des ersten Typenmöbels, dem Kolonialtisch
ab 1946 freier Architekt und Industriedesignerin Zürich; Entwicklung einer Reihe von Typenmöbeln, Bau von Einfamilienhäusern und Einrichtung von Möbelgeschäften
1948–1955 Dozent an der Kunstgewerbeschule Zürich
ab 1952 Tätigkeit als Formberater für die Industrie
1958/59 Dozent an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel
1953/54 auf Einladung von Max Bill Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm
1964/65 Visiting Critic an der Harvard University in Cambridge/Massachusetts

Hans Bellmann gehört zu den profiliertesten Wegbereitern der klassischen Moderne in der Formgestaltung und hat die industrielle Gestaltung in der Schweiz nachhaltig beeinflusst. Nach seinem Studium am Bauhaus in Dessau und Berlin arbeitete er zunächst bei Ludwig Mies van der Rohe, kehrte aber 1934 in die Schweiz zurück. Ab 1946 lebte Bellmann als freier Architekt und Gestalter in Zürich und entwickelte eine ganze Reihe von Typenmöbeln aus Holz. 1951 übernahm er die Einrichtung der Ausstellung “Kunst und Wohnkultur“ im Kunsthaus Luzern. Als Mitarbeiter der Wohnbedarf AG und später als freier Architekt und Industriedesigner entwickelte Bellmann für zahlreiche Unternehmen Produkte, die sich durch eine Ökonomie der eingesetzten Mittel und klare, präzise Formen auszeichneten. Seine frühen Möbel wie der Kolonialtisch (1944–1946) waren nicht nur leicht und sparsam konstruiert, sondern auch schnell zerlegbar. Eines seiner bekanntesten Möbel ist der Einpunktstuhl, auch Bellmann-Stuhl genannt, für Horgenglarus (1951/52), bei dem er eine Sperrholz-Sitzschale auf ein leichtes Metallgestell setzte und für deren Verbindung eine ausgesprochen elegante Lösung wählte: eine einzige Schraube. Das Prinzip des sparsamen Einsatzes der Mittel teilte Bellmann mit seinen Zeitgenossen wie Max Bill und Hans Gugelot. Ab Mitte der 1950er-Jahre entwarf er Möbelkollektionen für verschiedene, auch ausländische Hersteller. Von 1955 bis 1961 experimentierte Bellmann mit glasfaserverstärktem Polyester, als Resultat entstand die Sitwell-Kollektion für Strässle Söhne in Kilchberg, mit den ersten industriell gefertigten Fiberglasschalen Europas. Bellmann wirkte auch als Formberater für die Industrie, so beispielsweise für die Firma Alusuisse in Zürich (1970/71). Daneben war er auch immer wieder im In- und Ausland in der Lehre tätig.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002




Geburtsname
  • Hans Georg Bellmann