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Foto: unbekannt
Quelle: thinkinform.com
Walter Herdeg
Foto: unbekannt Quelle: thinkinform.com
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Walter Herdeg

CH, 1908 - 1995
BiographyWalter Herdeg
* 1908 in Zürich; † 1995 in Zürich

1926–1928 Ausbildung zum Grafiker bei Ernst Keller an der Kunstgewerbeschule Zürich
1928–1930 Studium bei Oskar H. W. Hadank an der Hochschule für Bildende Künste Berlin und Mitarbeit in dessen Büro
1930 Gründung des eigenen Ateliers in Zürich
1930–1938 Grafiker des Kur- und Verkehrsvereins St. Moritz
1933 Entwurf des Weltkugel-Emblems für die Zeitschrift “Weltwoche“
1933–1937 Studienaufenthalte in Paris, London und New York
1938 gemeinsam mit Dr. Walter Amstutz Gründung des Reklamebüros und Verlags Amstutz & Herdeg in Zürich
1944 gemeinsam mit Dr. Walter Amstutz Lancierung der internationalen Zeitschrift “Graphis“ sowie Gründung des Verlags Graphis Press
1948–1974 Lancierung der Jahrbücher “Graphis Annual“ (1952), “Photographis“ (1966), “Graphis Posters“ (1973) und “Graphis Diagrams“ (1974) sowie Publikation wichtiger Handbücher: “Schweizer Signete“ (1948), “Packungsgestaltung, Schaufenster- und Ausstellungsgestaltung“ (1951–1961) oder “Der Künstler im Dienst der Wissenschaft“ (1973)
1969–1985 Generalsekretär der Alliance Graphique Internationale (AGI)
1986 Übergabe von “Graphis“ an B. Martin Pedersen in New York
1987 Design Award der Parsons School of Design sowie AIGA Medal, beide in New York

Walter Herdeg studierte Grafik bei Ernst Keller an der Kunstgewerbeschule Zürich sowie bei Oskar H. W. Hadank an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Danach arbeitete er im Büro von Hadank, einem Pionier der Verpackungs- und Markengestaltung. Ab 1930 führte Herdeg sein eigenes Atelier in Zürich, das auf Firmensignets spezialisiert war. Bereits 1933 entwarf er das bis heute gültige Weltkugel-Emblem für die Zeitschrift “Weltwoche“. Von 1930 bis 1938 war Herdeg Grafiker des Kur- und Verkehrsvereins St. Moritz und entwickelte für dessen Direktor Dr. Walter Amstutz das Sonnensignet mit dem schrägen Handschriftzug “St. Moritz“, das 1930 das langjährige St. Moritzer Ortssymbol – ein Schneehase mit aufrechterem Namenszug – ersetzte. In diesen Jahren schuf Herdeg ein ganzes Universum an Geschäftsdrucksachen und Werbemitteln, die um das neue Sonnenemblem und den Schriftzug kreisen und entwickelte damit das erste kohärente Erscheinungsbild eines Ferienkurorts. 1937 liess Amstutz die Sonne in vier Varianten beim Eidgenössischen Amt für geistiges Eigentum in Bern als Bildmarke eintragen. Abgesehen von Sonne und Schriftzug verwendete Herdeg die damals noch junge Technik der Fotomontage mit grafischen Elementen (auch in Airbrush), wie sie damals auch Herbert Matter benutzte. Das Team Amstutz und Herdeg gründete 1938 das Reklamebüro und den Verlag Amstutz & Herdeg mit Sitz in Zürich. 1944 lancierten sie die berühmte internationale Zeitschrift “Graphis“. Ihre Zusammenarbeit endete 1964 mit Amstutz’ Ausscheiden aus dem Verlag. In der Folge lancierte Herdeg weitere erfolgreiche Jahrbücher wie “Photographis“ (1973) und “Graphis Posters“ (1966) und erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen. Den Umschlag von “Graphis“ zu entwerfen, galt als grosse Ehre für Gestalter. In der Zeitschrift gab Herdeg führenden Gestaltern wie Pentagram, Chermayeff & Geismar, Herb Lubalin und Lou Dorfsman eine Plattform, präsentierte aber auch vielversprechende Newcomer. Das Museum für Gestaltung Zürich besitzt einen Teil des Archivs der Agentur Amstutz & Herdeg sowie des Graphis Verlags.

Quellen:
Junod, Barbara, “Die Sonne von St. Moritz“, in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), “100 Jahre Schweizer Grafik“, Zürich 2014
Odermatt, Sigi, “100 + 3 Schweizer Plakate“, Zürich 1998
Rotzler, Willy, “Ein Pionier der angewandten Grafik – Walter Herdeg zum 60. Geburtstag“, in: “Typografische Monatsblätter“, 1968/1
www.aiga.org/medalist-walterherdeg
www.typotheque.com/articles/walter_herdeg_editor_and_founder_of_graphis


Gruppe
  • Alliance Graphique Internationale, AGI, Zürich, CH