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Foto: Melchior Imboden
Quelle: Museum für Gestaltung - Schaudepot, Grafiksammlung, Zürich
Rosmarie Tissi
Foto: Melchior Imboden Quelle: Museum für Gestaltung - Schaudepot, Grafiksammlung, Zürich
Foto: Melchior Imboden Quelle: Museum für Gestaltung - Schaudepot, Grafiksammlung, Zürich

Rosmarie Tissi

CH, geboren 1937
BiographyRosmarie Tissi
* 1937 in Schaffhausen

seit 1958 Zusammenarbeit mit Siegfried Odermatt
seit 1968 Ateliergemeinschaft Odermatt & Tissi mit Siegfried Odermatt in Zürich
seit 1974 Mitglied der Alliance Graphique Internationale (AGI)
seit 1992 Mitglied des Art Directors Club of New York
1992 Gastdozentin an der Rhode Island School of Design in Providence (US)
1993 Gastdozentin an der Yale University, Faculty of Graphic Design in New Haven/Connecticut (US)
1990–2004 zahlreiche Workshops an Hochschulen und Vorträge weltweit
1966–2009 Ausstellungen: Visual Graphics Gallery in New York (1966), Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main (1984), Plakatmuseum Warschau (1988), National Museum of Modern Art in Tokio (1990), Reinhold-Brown Gallery New York (1992), Deutsches Plakatmuseum Essen (1996), Ginza Graphic Design Gallery Tokyo (1998), Gewerbemuseum Winterthur (2009)
1986–1994 Auszeichnungen: erster Preis und Goldmedaille auf der elften Plakatbiennale in Warschau 1986, erster Preis im Wettbewerb von 1988 für das Plakat und das Erscheinungsbild der Kieler Woche 1990, zweiter Preis im Ideenwettbewerb für neue Schweizer Banknoten 1989, Silbermedaille auf der sechsten Plakattriennale in Essen, Bronzemedaille auf der vierten Poster Triennial in Toyama 1994
1985–2004 Jurymitglied bei zahlreichen internationalen Plakatwettbewerben in Deutschland, USA, Japan, Mexico, Finnland, Bulgarien und im Iran
2018 Schweizer Grand Prix Design

Rosmarie Tissi besuchte den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich und absolvierte anschliessend eine vierjährige Grafikerlehre, die sie bei Siegfried Odermatt in Zürich beendete. Nach zehnjähriger Zusammenarbeit gründeten sie und ihr Lehrmeister 1968 die Ateliergemeinschaft Odermatt & Tissi. Beide führten weiterhin ihre eigenen Aufträge aus, entwickelten aber im Dialog eine gemeinsame visuelle Sprache. Es entstanden Plakate, Inserate, Prospekte, Geschäftsausstattungen, Firmenlogos und Verpackungen. Ihr Design zeichnete sich durch eine sachlich-klare, aber auch symbolisch expressive Sprache aus. Im Unterschied zu ihrem Büropartner Odermatt verwendete Tissi leuchtende Farben und versetzte Schrift und Flächen in Bewegung. Das postmoderne Credo der Vielfalt und Dynamik prägte ihre Arbeit. Zu ihren Kunden aus den Bereichen Mode, Industrie und Kultur zählten unter anderem das Museum Rietberg, das Zürcher Kunsthaus, der Strauhof und das Theater 11. Für das Zürcher Theater 11 schuf Tissi 1981 ein Plakat, in dem auf rotem Grund die Zahl 11 so gestaltet ist, dass die Ziffer zu einem räumlichen Element wird. Tissi entwickelte häufig eine überraschende Zeichensprache. So zeigt das Plakat «Zurück zur Natur durch Grünkultur» (1980) mit fünf übereinandergestellten, grün bekrönten braunen Linien, dass grundsätzlich jede Geländeform begrünbar ist. Tissi schuf auch einprägsame Erscheinungsbilder, so für den Textilproduzenten Mettler & Co. in St. Gallen (1969/70), und entwarf Titelsatzschriften wie Sonora (1972), Sinaloa (1972) und Mindanao (1975). Die Arbeiten von Rosmarie Tissi wurden mehrfach international ausgezeichnet und auf zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, zudem sind sie in vielen Galerien und Museen in Europa, den USA und Japan vertreten. Tissi erhielt insgesamt dreimal das Eidgenössische Stipendium für angewandte Kunst. 2018 wurde ihr Werk mit dem Schweizer Grand Prix Design geehrt. Neben ihrer Tätigkeit als Grafikerin hat sie zahlreiche Artikel in internationalen Fachzeitschriften und Büchern verfasst sowie Vorträge und Workshops an renommierten Instituten und Universitäten gehalten. Außerdem war sie in zahlreichen Wettbewerben als Jurorin tätig.

Quellen:
Waser, Jack, Werner M. Wolf (Hg.), Siegfried Odermatt & Rosemarie Tissi. Graphic Design, Zürich 1993
Hollis, Richard, Schweizer Grafik. Die Entwicklung eines internationalen Stils. 1920–1965, Berlin 2006


Abkürzung/Namenskurzform
  • O & T, Zürich, CH
Gruppe
  • Alliance Graphique Internationale, AGI, Zürich, CH