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Foto: unbekannt
Quelle: Archiv Gugelot, guus@gugelot.de
Hans Gugelot
Foto: unbekannt Quelle: Archiv Gugelot, guus@gugelot.de
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Hans Gugelot

DE, 1920 - 1965
BiografieHans Gugelot
* 1920 in Makassar (Indonesien); † 1965 in Ulm

1940–1946 Studienbeginn an der Ingenieurschule in Lausanne, Fortsetzung an der ETH Zürich, Abteilung I für Architektur, Abschluss mit Diplom
1946–1954 Tätigkeit als Architekt in Zürich
1948–1950 Mitarbeiter von Max Bill; erste Möbelentwürfe
1950 Gründung des eigenen Büros; Anfänge der Entwicklung des Möbelprogramms M 125
1954 Berufung als Dozent an die Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm
1955 Designlehrer und späterer Leiter der Entwicklungsgruppe II der HfG; Beginn der langjährigen Tätigkeit für die Firma Braun
1958 Trennung von Lehre und Entwicklung führt zur Gründung einer eigenständigen Entwicklungsgruppe an der HfG
1960 monografische Ausstellung im Ulmer Museum, Ulm; Gründung einer eigenständigen Konstruktionsabteilung an der HfG
1961 Beratung beim Aufbau eines Designinstituts in Ahmedabad (Indien)
1961¬/62 Vorsitzender des Rektorats-Kollegiums der HfG Ulm
1965 Gastdozent am Designinstitut in Ahmedabad/Indien; Umzug seines instituts für produktionsentwicklung und design e.v. in ein eigenständiges Gebäude in Neu-Ulm

Hans Gugelot gilt als Wegbereiter des Systemdesigns. Zum Architekturstudium ging der junge Niederländer in die Schweiz, zunächst nach Lausanne, dann an die ETH Zürich, wo er 1946 diplomierte. 1950 gründete er sein eigenes Architekturbüro. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Entwürfe für Möbel, beispielsweise für Horgenglarus, besonders gefördert durch Rudolf Graber, den Inhaber der Zürcher Wohnbedarf AG. 1954 wurde Gugelot von Max Bill an die im Bau befindliche Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm berufen. Während seiner Tätigkeit als Designlehrer begann auch die langjährige Arbeit für den Elektrohersteller Braun. Gemeinsam mit Otl Aicher fungierte Hans Gugelot als Berater für die Produktgestaltung des Konzerns. Die bahnbrechenden Ulmer Ideen konnte er dort gezielt im industriellen Produktdesign umsetzen und so in eine breite Öffentlichkeit tragen, gleichzeitig verliehen sie Braun ein neues Image. Die funktionalen, formal reduzierten Radio-, Phono-, Fernseh- und Speichergeräte sollten für die gesamte Branche weltweit richtungweisend sein. An der HfG Ulm baute Gugelot das Institut für Produktgestaltung auf und kreierte ein Programm, an dessen Entwicklung sowohl Ingenieure als auch Konstrukteure und Modellbauer partizipierten. In Verbindung mit seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit begründete Gugelot das Systemdesign. Als sein bis heute prominentestes Zeugnis für den systematischen Entwurfsansatz gilt das Möbelprogramm M 125. Dieses erste Möbel-Element-System wurde 1950 zunächst für die Wohnbedarf AG in Zürich entwickelt, ab 1956 dann industriell optimiert über die deutsche Firma Wilhelm Bofinger. Das M steht für Massstab, 125 für die Masseinheit, die dem System zugrunde liegt und deren Vielfaches die Abmessungen der Möbelteile ergibt. Das ganze System besteht aus wenigen Elementen, die sich in kurzer Zeit zu Sideboards, Regalen, Schränken bis hin zu raumteilenden Wänden zusammenbauen lassen.

Quellen:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002
www.hansgugelot.com/de/vita.php